Der Schönheit Meisterstück/ verliebter Eigensinn
Sucht' ihren Uberdruß im Schlaffe zu versüssen/
Sie striche Quaal und Schmertz des treuen Damons hin/
Um lieber gar den Tod als seinen Mund zu küssen.
Die Sinnen schlossen sich mit ihren Augen zu/
Und Venus hilfft sie selbst in ihre Ruhe wiegen!
Denn/ schöne grausame/ sprach sie/ entschläffest du/
Soll Damon seinen Wunsch gar bald vergnüget kriegen.
Wie nun der strenge Geist auff Phantasien lieff/
Und auch im Traume nicht die Liebe wolte leiden/
Erwachte Damons Lust/ da sein Vergnügen schlieff/
Und konte sich genug auff ihren Lippen weiden.
So wohl nahm Damons Durst die Kühlungs-Zeit in acht/
So artig wuste sich die Venus auch zu rächen;
Denn wo der Gärtner nicht bey seinen Blumen wacht/
So kan ein schlauer Dieb die schönsten Rosen brechen.
Es war ihr sprödes Thun mit rechter Müntz bezahlt/
Verlachte sie zuvor sein sehnliches Verlangen/
So hat sein Freuden-Stern auch nie so schön gestrahlt/
Als da vor einen Kuß er tausend hat empfangen.
Drum so verweigert uns/ ihr lieben Kinder nicht/
Was die Natur euch pflegt an Schätzen mit zu theilen;
Ihr seyd der Arzt den man offt üm die Cur bespricht/
Und lasset euch wohl selbst an dieser Kranckheit heilen.
Ja wo ihr noch so karg mit einen Küßgen seyd/
Und macht uns manches mahl die schöne Kost zu nichte/
So mehret ihr dadurch nur ihre Süssigkeit/
Weil man nichts liebers isst/ als die gestohlne Früchte.
Als er sie im Schlaffe küssete
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Der Schönheit Meisterstück/ verliebter Eigensinn
Sucht' ihren Uberdruß im Schlaffe zu versüssen/
Sie striche Quaal und Schmertz des treuen Damons hin/
Um lieber gar den Tod als seinen Mund zu küssen.
Die Sinnen schlossen sich mit ihren Augen... -
Wilst du nun galantes Kind!
Diesen schönen Ort verlassen?
Und die dir ergeben sind/
Sollen ihn deswegen hassen?
Denn man liebet nur die Auen/
Wo der Blumen-Zierath steht/
Wer wil sich vergnüget schauen/
... -
Bewundere dich nicht/ du Schöne/ - - -
Daß eine frembde Hand dir was bekantes schreibet/
Und daß ich auch ein Knecht der süssen Herrschafft bin/
Die dein beliebter Mund mit lauter Hertzen treibet.
Der Stimme Lieblichkeit bezaubert meinen... -
Ach ungemeine Lust recht treu-gesinnter Seelen/
Weil ihr Vergnügen bloß in reiner Liebe ruht!
Wo weder Zeit noch Glück durch die Entfernung qvälen/
Weil Schertz und Gegenwart stets schön im Geiste thut.
Ach aber bittrer Schmertz! dem Gall... -
Beliebtes Lindenfeld! ich soll dir dienstbar seyn/
Dieweil dir meine Brust so manchen Seufftzer schencket/
Du fällst mir schöner Ort/ vor allen andern ein/
So offt nur mein Gemüth an was galantes dencket.
Doch dieses alles ist nur der...