Wie magst Du Dich dem todten Spiegel zeigen,
Den stumm und kalten um ein Urtheil fragen?
Laß ihn Dir auch gewohntes Schöne sagen,
Das Schönste muß er ewig Dir verschweigen;
Er hat kein Herz in keinem Busen schlagen,
Um Dir in Lieb' und Ehrfurcht anzuneigen,
Dich Deiner Anmut ganz zu überzeugen:
Du würdest sonst Dich im Gedächtniß tragen.
O dürft' ich so statt seiner, vor Dich treten,
Und Du, wie ihm, so mir ins Auge schauen,
Das Unbewußte würd' ich Dir vertrauen;
Du würdest Dich nicht so an Dich gewöhnen,
Nein, überrascht, mit steigendem Erröthen,
Dich vor Dir selbst und mir verschönen.