[So war der Name der dahingeschiedenen Jugendgeliebten,
deren Gedächtnis der folgende Sonettenzyklus gewidmet ist 92. - 109.]
92.
So war kein Wiedersehen uns beschieden,
Als ich dir jenen Abend Abschied sagte,
Dein blasser Mund um unser Scheiden klagte,
Dein Herz zerrissen war, ich ohne Frieden?
O, daß ich damals alle Furcht vermieden,
Und nicht, gleich dir, an jedem Trost verzagte!
Wohl sagtest du's, als ich zu scheiden wagte:
"Du hast auf immer dich von mir geschieden."
Hätt' ich, wie jetzt, dies traur'ge Wort verstanden;
Mich hätte nichts aus jenem Arm gerissen,
Dem meine Hände damals mich entwanden.
Nun mahnt mich an den Abschied mein Gewissen,
An jene Blicke, die in Thränen standen,
An süße Bande, die ich selbst zerrissen.