Ist die Zeit auch leicht und flüchtig,
Mag sie kommen, mag sie gehn,
Wird doch das, was echt und tüchtig,
In der flüchtigen bestehn.
Sey’s ein Werk in Erz gegründet,
Sey’s ein Hauch, ein leichter Schall;
Immer blitzt es, trifft und zündet,
Wirkt in langem Wiederhall.
So dem Tüchtigsten von Allen
Soll heut tüchtig, frei und kühn,
Unser frohes Lied erschallen,
Unser frohes Herz erglühn.
Freie Stimmen, reine Kehlen,
Tön’ aus tiefer, heitrer Brust,
Muntre Geister, wackre Seelen,
Zeigt euch in des Festes Lust.
Du, Veredler edler Wonnen,
Geist, vom Weltengeist erzeugt,
Von der tüchtigsten der Sonnen
Du geboren und gesäugt;
Leih’ uns deine goldnen Wellen,
Wein vom tücht’gen deutschen Rhein,
Höher unsre Brust zu schwellen,
Schöner unser Fest zu weihn
Ström’ ins Haupt uns lichte Klarheit,
Ström’ ins Herz uns lichte Gluth;
Bring’ uns Dichtung in die Wahrheit,
Mach’ uns mild bei kühnem Muth.
Dann wird uns der Geist entschleiert,
Dessen Macht uns hier geschaart;
Dann wird unser Fest gefeiert,
Tüchtig, echt nach Seiner Art.
Sey die Zeit auch leicht und flüchtig,
Wird doch das, was wir begehn,
Ist die Feier echt und tüchtig,
In der flüchtigen bestehn,
Giebt von sich noch lange Kunde,
Kund’ in Sinn und That und Wort,
Denn die echte gute Stunde
Wirkt in ew’gem Wohllaut fort.