So gehst du abends durch das Tor,
wenn schon vor Nacht die Sonne sinkt,
wenn schon im letzten Licht ertrinkt
der bunten Stimmen süßer Chor.
Und fühlst: dein Sinn wird wieder leicht,
den dir der Tag so schwer gemacht,
und merkst, aus dumpfem Traum erwacht,
wie sehr dein Herz den Blumen gleicht.
Dein Herz, das jedes Lied bewahrt
so zwischen Auf- und Niedergang,
ein Lied von jung und altem Klang,
wie deiner Liebsten Hände zart.
Das Dunkel sinkt, das Licht verging,
auch du gehst heim, ein armer Tor,
der Licht und Seligkeit verlor.
Dann sprich zu deiner Seele: Sing
die Lieder liebreich und verhaßt
von ungekanntem Glück und Schmerz -
horch, Herz!
Gott selbst ist heut bei dir zu Gast.