Ein Taubenpaar entschwirrt der goldnen Frühe,
Es lockt ins Licht ihr liebestrunkner Flug.
Verschlafne Mägde schöpfen schon den Krug
Und stampfend stehn im Staub die braunen Kühe.
Da heb' auch ich mein Herz aus Qual und Mühe
Hinauf zu dir - ich litt des Leids genug -
Von allen heißen Wünschen, die ich trug,
Blieb einer nur, von dem ich atmend glühe.
Ich wünschte, daß aus Herzens holder Tiefe
Geheimnisvoll dein Mund mir küssend riefe,
Mich wie ein schlummernd Kindlein festzusaugen
Am Brunnen deiner Lippen und zu trinken
Den ewigen Kuß des Leids - und zu versinken
Tief in der Himmelsbläue deiner Augen.