[113] Eine Fenster-Betrachtung.

Von meinem Fenster seh’ ich sie im Trott
Tagtäglich hier...

 
Immer steh ich am Fenster,
die Schwalben ziehn.

Ich seh nicht, die mich liebhaben,
ich seh immer nur Ihn.

Oh, meine arme Seele,
...

Fenster wo ich einst mit dir
Abends in die landschaft sah
Sind nun hell mit fremdem licht.

Pfad noch läuft vom tor wo du
Standest ohne umzuschaun
Dann ins tal hinunterbogst.

Bei der kehr warf...

Hab ich genossen
das Wunder der Zeit?
Schon liegt erschlossen
des Sommers Kleid.

Hat eine Frau mir
den Weg verengt?
Wie schon das Blau mir
des Himmels sich senkt.

Geht...

Poet: Felix Grafe

Steh am Fenster, starr der Sonne,
Der versunknen, brütend nach,
Über alles ihre Schleier
Breitet Dämmrung allgemach.

Grau und gram auch mir zu Sinne,
Meine Seele ohne Schwung.
Kehr mich ab, zurück ins...

Poet: Mia Holm

Schau, noch steht das Fenster offen,
Draus mein Lieb mit Mund und Hand
Heut in der Früh, heut in der Früh
Mir den letzten Gruß gesandt.

Nun das Abendroth verdunkelt,
Tritt sie nimmer in die Flur;
Weit in...

Poet: Hans Hopfen

Ich weiß wohl, daß sie nie mehr kommt,
Nie mehr die dunkelroten Vasen
Taufrisch mit Wiesenblumen schmückt,
Daß sie zu mir herunternicken
Und Küsse hauchen, blütenzart,
In denen deine Seele duftet ...

Ich...

Was streift mir am Fenster mit goldenem Schein
Und glänzt auf den eisigen Scheiben?
Du liebe Frau Sonne, ach komm doch herein
Und wolle den Winter vertreiben.

Wir wollen vergessen, daß traurig und lang
Du Leben und...

Poet: Auguste Kurs

I.
Ein Fenster hinter blendenden Gardinen,
Das hoch und groß den Blick hinein verstattet;
Vom hellen Sonnenglanze ist's beschienen,
Der an den blanken Scheiben nicht ermattet.

Umzogen ist's von grünen Epheuranken,...

Poet: Louise Otto

Bin wie ein Dieb durchs Fenster gestiegen.
Sah das Mädchen in seiner Jugendpracht
Nackt auf dem seidenen Bettchen liegen,
Wie ein Wunder aus einer Zaubernacht.

Und sie schlief von kindlichen Träumen belogen,
Die ein...