• Ich will die entschwundenen nackten zeiten loben
    Wo Phöbus die säulen mit goldenem schimmer umwoben ·
    Als mann und weib geniessend in leichtem zug
    Noch lebten ohne bedrängnis und ohne betrug ·
    5 Als die von des liebreichen himmels kosen berührten
    Die volle kraft ihrer edlen leiber verspürten.
    Und Cybele · fruchtbar und freigebig ohne rast ·
    ...

  •      Manch Bild vergessener Zeiten
    Steigt auf aus seinem Grab,
    Und zeigt wie in deiner Nähe
    Ich einst gelebet hab’.

    5      Am Tage schwankte ich träumend
    Durch alle Straßen herum;
    Die Leute verwundert mich ansah’n,
    Ich war so traurig und stumm.

         Des Nachts da war es besser,
    10 Da waren die Straßen leer;
    Ich und mein...

  • Vor alters zankten sich, die Wahrheit aufzuklären,
    Gelehrten, ob die Weiber Menschen wären:
         Jüngst fragten Geken und galante Bengel:
              „Sind sie nicht Engel?“

    Bn.

  • [65] Unter Zeiten

    Das Perfekt und das Imperfekt
         tranken Sekt.
    Sie stießen aufs Futurum an
    (was man wohl gelten lassen kann).

    5 Plusquamper und Exaktfutur
         blinzten nur.

  • Wer frey’te, kauft’ sein Weib sich sonst –
    Jezt kriegt man eine Frau – umsonst.

    H...

  • I.
    Entzieh' Dich länger nicht der Liebe,
    Es ruft die Welt: o liebe, Herz!
    In jedem Knosp'- und Blättertriebe,
    In jedes Schmetterlinges Scherz.

    Wie lieblich ist doch Lieb' im Lenze!
    Des Abendroths erhöhter Glanz
    Schlingt seine vollsten Rosenkränze
    Nur um verliebter Mädchen Tanz....

  • Als ich mit scheuem Schritte
    Fremd in dein Haus trat ein,
    Da klopft' ich an, wie's Sitte;
    Du riefst darauf! Herein!

    Doch schon nach wenig Wochen
    Klopft' ich nicht mehr allein,
    Dein Herz fiel ein mit Pochen,
    So oft du riefst: Herein!

    Und als mit leisen Schlägen
    Ich pocht' ans...

  • Die Zeiten schlagen ihre Bücher zu.
    Der Menschen Namen stehen namenlos.
    Nur manche brennen wie ein ferner Stern,
    Wie Fackeln in der Nacht des Unbekannten.
    Dich hätte ich geliebt, dich so geliebt.
    Durch dich wär groß ich. Hätte meinen Namen

    Man einst genannt, ich hätte deinen mehr
    Dem Staub...

  • Mein Lieb, gedenkst du der Zeiten,
    Wo das Herz uns vor Sehnsucht schwoll,
    Wenn fern aus des Waldes Weiten
    Der Ruf des Kukuks scholl?

    Wir saßen auf moosigem Steine
    Beisammen, Hand in Hand,
    Es lachte im Maienscheine
    Das morgenfrische Land.

    Du sprachst mit der süßen...

  • Gedenkst du, mein Lieb, der Zeiten,
    Da sehnend das Herz uns schwoll,
    Wenn fern aus Wäldern und Weiten
    Der Ruf des Kukuks scholl?

    Das waren die Zeiten der Träume,
    Da gingen wir Hand in Hand,
    Es stob durch die rauschenden Bäume
    Der Sommerwind singend ins Land.

    Du...