• [41] APRIL

    Das erste Grün der Saat, von Regen feucht,
    Zieht weit sich hin an niedrer Hügel Flucht.
    Zwei große Krähen flattern aufgescheucht
    Zu braunem Dorngebüsch in grüner Schlucht.

    5 Wie auf der stillen See ein...

  • [114] ARBEIT

    Ist es unrecht, die Arbeit zu lieben?

    Warum sind sie aus dem Paradies vertrieben?
    Jeder weiß es.

    „Im Angesicht deines Schweißes …“ –
    5 Nein anders: „Im Schweiß deines Angesichts
    Sollst du...

  • [1] ARCHAÏSCHER TORSO APOLLOS

    Wir kannten nicht sein unerhörtes Haupt,
    darin die Augenäpfel reiften. Aber
    sein Torso glüht noch wie ein Kandelaber,
    in dem sein Schauen, nur zurückgeschraubt,

    ...

  • [117]
     Arco naturale.

    Von trotz’gen Titanenhänden
    In die Felswand gerissen, ringsum
    Wie von versteinten Ungeheuern
    Bewacht von phantastischen Klippen, öffnest
    5 O Bogen, du mir deine...

  •      [17] ARISTOGEITON

    Drei Frühlingstage war ich bang um dich.
    Ich wußte nichts. Doch ahnte ich – Böses.
    Schöner Knabe, folgsam der Sünde!
    Später vergaß ich.

    5 Drei Wochen später! Da erzähltest du mir.
    ...

  • [77] Arm Ding

    Ich war erwacht und konnte den Morgen nicht grüßen.
    Mich drückten Sorgen; die fanden die Menschheit so schlecht.
    Ein Schmetterling saß verirrt auf dem Bettrand zu Füßen,
    Hielt seine Samt-Flügel-...

  • [60] Arm Kräutchen

    Ein Sauerampfer auf dem Damm
    Stand zwischen Bahngeleisen,
    Machte vor jedem D-Zug stramm,
    Sah viele Menschen reisen

    5 [...

  • Armuth der Sprache.

    Liebe, wer kann sie beschreiben, wer kann die Göttliche schildern?
    Sprache hier bist du zu arm, Worte hier seyd ihr zu kalt.
    Aber, wenn kühn ein hartes Geschick die Liebenden trennet,
    Wenn sich ein furchtbares Meer zwischen die Liebenden stellt,
    5 Wenn sie des Neides Gewalt aus süßen Umarmungen reißet,
    Wenn sie der feindliche Raum...

  • [13]

     Asche.

     I.

    Wie sie lodern, wie sie beben,
    Still verglimmen und verweh’n –
    Und ein Stück von meinem...

  • [113] ASTA NIELSEN WEIHT EINEN POKAL
                   (München, März 1929)

    Du irrst, Asta, wenn Du denkst:
    Dieser Pokal sollte Dein sein.
    Du sollst ihn nur einweihn,
    Daß Du ihn mir schenkst...