Von trotz’gen Titanenhänden
In die Felswand gerissen, ringsum
Wie von versteinten Ungeheuern
Bewacht von phantastischen Klippen, öffnest
O Bogen, du mir deine Wunderschau,
Die herzberückend-augenblendend-schöne!
Wie kreisender Schwindel
Erfaßt’s mein Hirn:
Denn über mir wölbt flirrend
Der Äther sich, und unter mir strahlt
Sein Abbild herauf: das Meer,
Zusammenfließend in eine Unendlichkeit
Mit ihm, der welt-umspannenden Götterheimat!
Dionysischer Rausch
Durchtobt dir die Seele –
Lockt die Höhe?
Verführt die Tiefe?
Du weißt es nicht – doch herniederzieht’s
Den Willen dir in trunk’nem Selbstvergessen
Und Tod wär’ hier – Genuß!
Die Himmlischen aber,
Die mit Sonnenfesseln des Aug’s
Den Menschen geknüpft an’s Dasein,
Und ihm das Leben begrenzt
Durch Schranken der Schönheit, damit
Erhabenheit ihm nicht
Die Seele verwirre und
In’s Bodenlose reiße den Schwindelnden,
Sie zauberten mitleidig
Ihm vor die Augen hier
Den Reichthum seines Stern’s
Und goldne Punkte, darauf
Sein Blick ruh’n mag und aufathmen
Der trunk’nen Sinne bacchische Raserei.
Sie zeigen ihm,
Tief in die Wasser tauchend,
Und fein umrissen vom Licht,
Das winkende Kap der Minerva,
Darüberhin
Amalfi’s schimmernde Küstenberge,
Die höh’numgrünte Bucht von Salerno,
Und vor ihm, zierlichen Flug’s
Mit seid’nem Fittich die Wasser streifend, und
Geschäftig aufkreischend, ein fröhlich Bild
Des Lebens, die schlanke, beutesuchende Möve....