Nie werde ich Erfüllung dir bereiten!
Der Fremdling, der an meinen Schritten hängt,
Er ist's, der zwischen dich und mich sich drängt,
Gespenstisch gegenwärtig allezeiten.
Vermöcht es doch dein Kuß, mich wegzuleiten!
Von solcher Überredung gern besiegt,...
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Nun will ein Zweifel immer wiederkehren,
Mit bittrem Argwohn mir das Herz umnachten:
Wenn jene Blicke, die mich glücklich machten,
Weil sie mir heilig schienen, Lügen wären -?
Wenn ihre Huldigung, statt mich zu ehren,
Mißbrauchte Sprache war, der Unbedachten,... -
Ob Jugend noch in braungelockten Haaren,
Auf deiner Stirne weilt, ob sie schon flieht -
Sprich nicht von Abstand, nicht von Unterschied,
Weil du mir überlegen bist an Jahren.
An unsren Herzen magst du es erfahren:
Ein wesenloser Schleier ist die... -
Bei jenem Glück, das wir vereint genossen,
Ein Glück, das paradiesisch wunschlos war,
Als ich dich mir gewann und morgenklar
Der Neigung erste Strahlen dich umflossen -
Bei jenen Tränen, die du einst vergossen,
Beredte Zeugen einer heilgen Wahl,
Als... -
Schilt nicht ein rätselhaftes mein Betragen!
Das Unaussprechliche, das mich erfüllt,
In schützendes Verbergen eingehüllt,
Kann sich's nicht an die Oberfläche wagen.
Bald möcht ich jauchzen, bald möcht ich verzagen -
Ein Flammenelement dringt in mich ein,... -
So müssen Stolz und Liebe sich bekriegen?
Ist Stolz der Hüter, der das Schloß bewacht
Der Seele vor der Liebe Übermacht?
Wär es nicht rühmlich dann, zu unterliegen?
Und schwächer stets nach schwer errungnen Siegen
Seh' ich unschlüssig bang dem Kampfe zu.... -
So tröst' ich mich mit alter Märchen Kunde,
Die weltentrückt ein schönes Herz ersann;
Indes erweitert sich der Liebesbann,
Der mich bestrickt, zur unheilbaren Wunde.
Und schaudernd seh ich kommen schon die Stunde,
Die mir den Freund auf immerdar verliert,... -
Und so geschieht mit uns, was unabwendlich,
Wo Mann und Weib erwachen, sich begibt,
Der Täuschung Spiel, die das Geschlecht verübt,
Im Anfang töricht und am Schlusse schändlich.
Du hast schon oft geliebt – erkenn es endlich,
Der Mann, das Weib, sie sind... -
Verbergen kann ich länger nicht mein Elend,
Es spricht beredt aus allem, was ich treibe.
Ich seufze, blicke auf des Mondes Scheibe,
An ihrem Rund der Trennung Länge zählend;
Sodann, verständigere Mittel wählend,
Wend' ich mich dem Ersehnten zu und schreibe -... -
Vermöcht ich doch, dir alles zu erzählen,
Was tief im Grund mein Innerstes enthält!
Daß du mich kenntest wahr und unverstellt,
Nicht Schuld und Fehde würd' ich dir erzählen.
Nur weiß ich nicht zu dir den Weg zu wählen;
Stehst du vor mir, so klingt die Sprache...