Nun will ein Zweifel immer wiederkehren

  Nun will ein Zweifel immer wiederkehren,
Mit bittrem Argwohn mir das Herz umnachten:
Wenn jene Blicke, die mich glücklich machten,
Weil sie mir heilig schienen, Lügen wären -?

Wenn ihre Huldigung, statt mich zu ehren,
Mißbrauchte Sprache war, der Unbedachten,
Die sich nicht scheute, ihnen nachzutrachten,
Verhehlter Wünsche Heimlichkeit zu lehren -?

O leuchtet mir, ihr Sternenaugen, wieder,
Daß sich in eurem klaren Himmelslichte
Des Zweifels unheilvolle Macht vernichte!

Ihn scheucht hinweg ein Winken eurer Lider
Wie düstern Nebel, der in nichts zerfließet,
Wenn sich auf ihn der Sonne Glanz ergießet.

Collection: 
1908

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