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    Die liebe, so allhier die flügel weggelegt,
    Stellt sich, als einen fischer ein:
    Die trübe bach beperlter zähren
    Soll mit gewalt ihm einen fang gewähren.
    Deßwegen muß ein haar, so meine Phyllis trägt,
    Und ein blick, der in den seelen eine kühne lust erregt,...

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    1.
    Die stunden werden tage,
    Weil ich, mein Licht! von dir entfernet bin:
    Flieht, stunden, flieht doch bald dahin!
    Daß ich nicht mehr auf das verhängniß klage.
    Denn länger ohne dich, o Flavia! zu seyn,
    Ist eine höllen-gleiche pein.
    ...

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    Du hast die arme bien' ohn alles recht erdrückt,
    Ob gleich ihr zarter stich dein süßes fleisch verletzet.
    Denn als sie deinen mund, den schönen mund, erblickt,
    So hat sie freylich wol den stachel angesetzet;
    Doch sinne nur recht nach, warum sie es gethan?
    Sie sahe...

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    Ich stieg auf einen fels, die Liebe stieg mir nach:
    Ich sprung in eine bach, so schwam sie mir entgegen.
    Ich lief und floh vor ihr aus äusersten vermögen,
    Sie aber folgte mir durch alles ungemach.
    Ich suchte zwar nächsthin in angelegnen hecken,
    Wo dicke finsterniߑ und...

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    1.
    Wer kan der süßen macht der liebe widerstehn?
    Es muß der strenge Mars in ihren banden gehn.
    Was ist wol in der welt, das ihr nicht dienen müsse?
    Lufft, erd‘ und himmel liebt. So weit die sonne sticht,
    Legt ihr ein ieder mensch das herze vor die füße;
    ...

  • I
    Als ich um deine Liebe warb,
    kam schon der Herbst ins Land gezogen
    und eine Blume nach der andern starb
    und alle Lust und Freude war verflogen.
    Auf meinen stillen Wegen nur war Sonnenschein
    und du die Sonne, die ihn mir gegeben -
    So war ich nicht mehr trostlos und allein
    und stürzte...

  • Ich hielt sie so mit meinem Sinn umfangen,
    daß sie mir mehr wie Gott war und die Welt,
    und blieb mein Blick an ihrer Schönheit hangen,
    ich faßt' die Hand, die immer Blumen hält.

    Den Sommer klag ich an und Junirosen
    und Lieder, die ein fremder Ritter sang,
    die leichten Lippen, blutgeschwellten, losen,...

  • Daß mich mein Schatz verlassen hat,
    das bringt mir keine Schand - -
    (Aus "Des Knaben Wunderhorn")

    Daß mich mein Schatz verlassen hat,
    das bringt mir keine Schand.
    Nun sie jetzt andern Buhlen hat,
    ...

  • Wir wußten nicht, was Liebe war,
    wir hielten uns umfangen:
    auf meinen Schultern lag ihr Haar,
    wir sahn uns an und sangen.

    Nun kam die wilde Sommerzeit
    der starken Jugendjahre -
    so schmerzhaft nahe Herrlichkeit,
    im leisen Ton Fanfare.

    Und einmal mußt' es dann geschehn...

  • Bringt Wein mir her, rotleuchtenden Wein,
    Stimmt an die weichste Musik!
    Mein träges Herze will trunken sein,
    Denn es denkt nicht gerne zurück,
    Nicht gerne zurück an den besseren Tag,
    An das frische Blut, an den volleren Schlag,
    Nicht gerne zurück, nein, nein!
    Bringt Wein!

    Mein...