• Hätt' mich nicht die Not getrieben,
    Wär' ein Engel mein geblieben!

    Wär' das Sterben nicht so feige,
    Tranken wir des Glückes Neige!

    Forderte uns nicht das Leben,
    Hätt's uns keine Not gegeben!

    Sollt' ein Gott im Himmel wohnen,
    Wird das Leben dich verschonen,...

  • O küsse mich! - und immer, immer wieder
    Erquicke mich mit deiner Liebe süßem Trank!
    Dann sinken meine müden Augenlider,
    Und durch mein ganzes Wesen zieht es sehnsuchtskrank.

    Dann schau ich ferne, blaue Bergeshöhen
    In einem unerreichten, wunderbaren Land,
    Und dunkle Märchenwälder sehe ich vor mir...

  • Poesie am Kaffeetisch,
    Weh, ward heut gefordert,
    Und zu manchem schnellen Vers
    Wurde ich beordert.

    Reimte, wie ichs grade fand.
    Wenig wollt es taugen:
    Auf die Feder schauten mir
    Lachend Frauenaugen!

    Und der Frühlingsgott dabei
    Saß auf einem Aste,...

  • Blau ist Doris Auge! Blau
    Zeigt sich auch der Himmelsbau,
    Woher diese Huldin stammt,
    Die mein ganzes Herz entflammt!

    Doch sein Blau ist selten rein;
    Wolken düstern oft es ein.
    Daß du ihm nicht gleichst darin,
    Sorg', o holde Herrscherin!

    Blau ist Doris Auge, blau....

  • Was sich neckt, das liebt sich,
    Was sich liebt, betrübt sich.
    Hier im Lachen, dort in Thränen;
    Hier mit Ahnen, dort mit Wähnen;
    Unter Fürchten, unter Hoffen;
    Unter Wolken, hell und trübe;
    Bald verheimlichet, bald offen,
    Geht der Weg in's Land der Liebe!

    Was sich neckt, das liebt...

  • Nach Clement Marot

    Was weiland ich war, das bin ich nicht mehr;
    Und wieder es werden? - O nimmer!
    Dahin ist mein Frühling, und hinterher
    Entflohn mein Sommer auf immer!

    Dir dient' ich, o Liebe, mit...

  • Die Lieb' ist die meine,
    Die sorgsam ihr Nest
    Auf schützender Tugend
    Sich bauet so fest,
    Daß Fluten und Stürme,
    Daß glühende Sonn'
    Und nagende Jahre
    Nichts tilgen davon!

    Die Lieb' ist die meine,
    Die nimmer vergißt,
    Daß sie auch ein Abstamm
    Der...

  • als sie ein Veilchen pflückte

    Wandelte mich die Natur
    In ein Veilchen dieser Triften;
    Dir zu blühen, dir zu düften,
    Süßes Mädchen, lebt' ich nur!

    In bescheid'ner, holder Tracht,
    Wie...

  • O Abend voll Entzücken!
    O Thal voll Himmelsglanz!
    Ich hing an ihren Blicken,
    An ihrer Stimme ganz!

    Ganz, ganz hing ich an ihnen,
    In Liebe hingedrängt,
    Gleichwie ein Schwarm von Bienen
    Sich an die Blüthen hängt!

    Hier, wo der Schatten größer
    Hinauf zum...

  • Welch' ein Engel lispelt mir
    Lieblich in die Seele?
    Mit Entzücken stürb' ich hier,
    Wenn es Gott beföhle!

    Heilig, wie der Glaub', ist hier
    Diese Nacht der Buchen:
    Giebt's zum Himmel eine Thür,
    Hier ist sie zu suchen.

    Dürfte mir mein Mädchen nur
    Das Geleite...