Die Lieb' ist die meine,
Die sorgsam ihr Nest
Auf schützender Tugend
Sich bauet so fest,
Daß Fluten und Stürme,
Daß glühende Sonn'
Und nagende Jahre
Nichts tilgen davon!
Die Lieb' ist die meine,
Die nimmer vergißt,
Daß sie auch ein Abstamm
Der Himmlischen ist;
Die nicht sich ereifert,
Nicht hadert, nicht schilt,
Die, duldend, nicht Böses
Mit Bösem vergilt.
Die Lieb' ist die meine,
Die heiteren Blicks
Den Wechsel bestehet
Des launigen Glücks;
Die ist, was sie seyn will,
Nichts Andres will seyn,
Großmüthig im Leben,
Im Tode nicht klein!
Die meinigste Liebe,
Die bleibe dann mein!
Und gieb sie mir wieder,
Elysions Hain!
Dort winkt mir ein Schatten
Aus Tausenden zu! -
O Lina, du bist es,
Erkorenste, du!
(Band 1, S. 453-454)
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