• Schönste meiner Lebensstunden!
    Ach wie schnell bist du entflohn!
    Was mein Herz in dir empfunden,
    War der reinsten Triebe Lohn.

    Sey mit deinen Dunkelheiten
    Ewig heilig sey du mir,
    Wald, in dessen Einsamkeiten
    Daphne saß, und ich mit ihr!

    Ach! wie oft führt deinem...

  • Verborgnes Thal, das ich voll Freuden grüsse,
    Nimm endlich mich in deine Schatten ein!
    In eurem Schooß, ihr grünen Finsternisse,
    Wohnt wahre Lust; in Städten wohnt ihr Schein.

    Hier find' ich dich, holdsel'ge Schöne, wieder,
    Gesundheit, dich! du fliehst der Städte Rauch,
    Fliehst ihre Pracht. Durch alle...

  • Wo fliehst du hin aus meinem Herzen,
    O Kaltsinn, der es sonst bewacht?
    Ach! nun empfind' ich jene Schmerzen,
    Die ich in Thyrsis oft verlacht.
    Stets ungerührt bey seinen Tönen
    Nannt' ich sein Leid erträumtes Leid;
    Und nun vergieß ich selbst die Thränen
    Der Schwermuth und der Zärtlichkeit.
    ...

  • O selig, wem bey dir der Tag entfliehet,
    Der so dich reden hört, dich lächeln siehet!
    Ihm ist es leicht, den Göttern ihre Freuden
    Nicht zu beneiden.

    Wenn du erscheinst, fühl' ich mit stärkern Schlägen
    Und schnellerm Lauf sich Blut und Herz bewegen;
    Ich steh betäubt, verlohren im Entzücken,
    ...

  • Sonst gieng der Lenz mir ungenossen,
    Der Morgen ohne Lust vorbey,
    Der Liebe war mein Herz verschlossen,
    Den Mutterlehren zu getreu.
    Seit Damon dieses Herz gerühret,
    Den Amor selbst mir zugeführet,
    Ward alles meinen Augen neu.
    Itzt seh ich erst den Frühling lächeln,
    Itzt fühl ich erst des...

  • Schau, der May senkt sich zur Erde nieder,
    Schöne Daphne, Philomelens Lieder
    Tönen schon durch Feld und Hayn.
    Von des Zephyrs sanfter Hand geleitet,
    Naht die Blumengöttinn sich, und leitet
    Junger Scherze muntre Reihn.

    Doch du zeigst dich, vom Geschmack gekleidet,
    Flore sieht es, seufzet, und...

  •  
    Weit in nebelgrauer Ferne
    Liegt mir das vergangne Glück,
    Nur an einem schönen Sterne
    Weilt mit Liebe noch der Blick.
    Aber, wie des Sternes Pracht,
    Ist es nur ein Schein der Nacht.

    Deckte dir der lange Schlummer,
    Dir der Tod...

  •  
    Wenn dein Finger durch die Saiten meistert -
    Laura, itzt zur Statue entgeistert,
    Itzt entkörpert steh' ich da.
    Du gebietest über Tod und Leben,
    Mächtig, wie von tausend Nervgeweben
    Seelen fordert Philadelphia.

    Ehrerbietig leiser...

  •  
    Willkommen, schöner Jüngling!
    Du Wonne der Natur!
    Mit deinem Blumenkörbchen
    Willkommen auf der Flur!

    Ei! ei! da bist ja wieder!
    Und bist so lieb und schön!
    Und freun wir uns so herzlich,
    Entgegen dir zu gehn.
    ...

  • An Laura

    Ewig starr an deinem Mund zu hangen,
    Wer enthüllt mir dieses Glutverlangen?
    Wer die Wollust, deinen Hauch zu trinken,
    In dein Wesen, wenn sich Blicke winken,...