Schönste meiner Lebensstunden!
Ach wie schnell bist du entflohn!
Was mein Herz in dir empfunden,
War der reinsten Triebe Lohn.
Sey mit deinen Dunkelheiten
Ewig heilig sey du mir,
Wald, in dessen Einsamkeiten
Daphne saß, und ich mit ihr!
Ach! wie oft führt deinem Schatten
Angenehmer Gram mich zu!
Wo sie saß, auf jene Matten
Sink' ich hin, und athme Ruh.
Glanz ergoß aus ihren Blicken
Sich durch deiner Bäume Nacht;
Alles fühlte mein Entzücken,
Ihrer Stimme Wundermacht.
Deine Sänger horchten nieder,
Stumm vor ihrer Siegerinn;
Zephyr senkte sein Gefieder,
Sanfter floß der Bach dahin.
O! wie sprach aus jedem Zuge
Er, der Geist, der sie belebt,
Sie mit täglich stärkerm Fluge
Ueber diese Welt erhebt!
Wie zerfloß mein Herz in Thränen,
Dieses Herz, von Dank entzückt,
Für den Vater alles Schönen,
Der sein Bild ihr eingedrückt.
Von der Erde losgewunden
Schwang ich mich zu seinem Thron.
Schönste meiner Lebensfunken,
Ach wie schnell bist du entflohn!