Schau, der May senkt sich zur Erde nieder,
Schöne Daphne, Philomelens Lieder
Tönen schon durch Feld und Hayn.
Von des Zephyrs sanfter Hand geleitet,
Naht die Blumengöttinn sich, und leitet
Junger Scherze muntre Reihn.
Doch du zeigst dich, vom Geschmack gekleidet,
Flore sieht es, seufzet, und beneidet
Deinen Reiz und dein Gewand.
Zephyr eilt hinweg von ihrer Seite,
Schöne Daphne, daß er dich begleite,
Und verschwört den Unbestand.
Du erscheinst und singst; und Philomele
Rühret nun nicht ferner Damons Seele,
Flora reizt auch ihn nicht mehr.
Wenn ihn deine Gegenwart beglücket,
Ist es May; wenn er dich nicht erblicket,
Ist es Winter um ihn her.