Wie strahlt dein Auge wunderbar
Im blauen Himmelsglanz!
So sternenhell, so unschuldklar,
So treue Liebe ganz!
So wie gebannt den Fischer hält
Die Fluth, und niederwinkt,
So fesselt mich die inn're Welt,
Die d'raus entgegenwinkt.
Und wie 's dem Fischer in der Fluth...
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-
Nicht will ich meine Liebe zeigen
In Worten, voller Kraft und Schwung;
Ich schweige lieber, doch dieß Schweigen
Ist innere Beseligung!
Was könnt' ich auch am Ende sagen,
Das du nicht selber lange weißt?
An Worten reich ist nur das Klagen,
Doch bettelarm die Freude meist!
... -
O Hochgefühl! das mich belebt,
Und gleich der Luft, die mich umgiebt,
Mich ohne Unterlaß umschwebt:
Ich liebe und ich bin geliebt!
Ich denk' es jeden Augenblick,
Ob nahe, ob entfernt von ihr;
Ein frevler Raub an meinem Glück
Scheint jedes and're Denken mir.
Wie jeden Tag... -
I.
O achte nicht der Menschen, die sich quälen
Mit Zweifel uns're Herzen zu umstricken!
Wir fühlen ja mit wachsendem Entzücken:
Ich konnte dich, du konntest mich nur wählen!
Die thöricht wollen unser Glück vergällen,... -
Noch einen kurzen Flug
Fliege, mein Sehnen!
Wirst ja an's Ziel mit Fug
Flügel bald lehnen;
Stillen den Durst am Quell
Süßer Erfüllung,
Schauen mit Augen hell
Glückes-Enthüllung!
Glückes, von dem hinfort
Nimmer ein Trennen,
Weil du an keinem... -
Laß' And're sich mit Flittergold,
Mit Demant sich und Bändern schmücken,
Bist ohne sie nicht minder hold,
Wirst ohne sie mich doch entzücken!
Verließ die Perle gern das Meer,
Sich wiegen an deiner Brust zu lassen,
War 's nicht zum Schmucke dir so sehr,
Als: sich in höher'n Glanz zu fassen!... -
Nun sind die Veilchen ausgegeben,
Vorüber der Narcissenflor!
Doch sieh', des Maies Glöckchen heben
Die weißen Köpfchen schon empor!
Der Frühling will nicht geizig hüten
Sein Gut, er lebt in Saus und Braus,
Und streut die Gold- und Silberblüthen,
Ein reicher Erbe, lustig aus.
... -
Fern von dir, geliebtes Leben,
Fern von deinem Angesicht,
Kann es keine Freude geben,
Die zu meiner Seele spricht.
Selbst der Lenz, was soll er mir
Fern von dir?
Ach! wie bang' die Stunden schleichen
Ohne dich! Da dacht' ich mir:
Trauer muß dem Liede weichen,
Und ich... -
Wie des Mondes nahe Milde
Doch zumeist die Erd' erfreut,
Ob unzähl'ge Sterngebilde
Auch am Himmel ausgestreut;
Also stehst du lieblich waltend
Meinem Herzen doch zunächst,
Wenn der Blick auch vielgestaltend
In Unendlichkeiten wächst!
Fülle aller Zärtlichkeiten
Bleibt... -
Das Abendroth des Jahres liegt
Nun scheidend auf den Wäldern,
Der Wanderzug der Vögel fliegt
Hin, über braunen Feldern!
Am Rebenstock vergessen hängt
Die letzte, kalte Beere,
Mit Müh' die matte Sonne drängt
Zurück die Nebelheere.
Wehmüthig glänzt der erste Schnee...