Das Abendroth des Jahres liegt
Nun scheidend auf den Wäldern,
Der Wanderzug der Vögel fliegt
Hin, über braunen Feldern!
Am Rebenstock vergessen hängt
Die letzte, kalte Beere,
Mit Müh' die matte Sonne drängt
Zurück die Nebelheere.
Wehmüthig glänzt der erste Schnee
Von fernen Bergeszinnen -
Das Menschenherz beschleicht ein Weh,
Ein ahnungsvolles Sinnen.
Wohl dem, der in so rauher Zeit
Ein trautes Nest gefunden,
In dem er ruhet allbereit,
Vom Arm' der Lieb' umwunden!
Ich fand es, ach! das treu'ste Herz
Fühl' ich an meinem schlagen.
Nun komme Winterfrost und Schmerz -
Will Alles gern ertragen!