Die Lieb' ist ewig wie das Sonnenlicht,
Und nur die Blumen sterben, die sie weckt.
O, liebe, liebe, bis das Auge bricht,
Bis deinen Leib der grüne Rasen deckt!
Du stehst allein; da faßt mit einem Mal
Die Liebe dich in voller Jugendkraft,
Und in dem Herzen weckt der...
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Ich liebe, was fein ist,
Und wenn's auch nicht mein ist!
Am Himmel die Sterne,
Die Sonne, den Mond;
Auf Erden die Ferne,
Und was darin wohnt.
Die Vögel in Lüften,
Die Rosen im Tal,
Mit Bergen und Klüften
Die ganze Welt zumal.
Ich liebe, was fein ist,... -
Das Feld, das ganz in Blumen steht,
Hat nicht so reiche Wonne,
Als wenn in uns die Lieb' aufgeht,
Wie eine Frühlingssonne.
Im Morgenblau der Sonnenschein,
Des Mondes kühler Flimmer:
Ist Alles nicht so goldenrein,
Als erster Liebe Schimmer.
Der Himmel in der... -
Seit ich Dich liebe, holdes Kind,
Fühlt sich mein Leben stolz und kühn;
Heiß Blut durch meine Adern rinnt,
Im Herzen wilde Rosen blühn.
Von keckem Mut mein Busen schwellt,
Als sei ein Wunder mir geschehn,
Als könnt' ich mit der ganzen Welt
Um Dich den heißen Kampf bestehn.
... -
Ja, das ist die liebe Stelle,
Wo ich sie zuerst gesehn!
Wie so sanft erklingt die Welle,
Wie so leis die Lüfte wehn!
Jene Felsen, jene Büsche,
Jener Schatten Einsamkeit,
Jener Grotten duft'ge Frische
Mahnt mich an vergangne Zeit.
Alles mahnt mich, Alles zeiget... -
Nur ein Wink und Frühlingslüfte wehen
Auf den Wintersturm. -
Nur ein Wink und Seraphim entstehen,
Und im Staub der Wurm. -
Und so groß ist Vater deine Liebe?
Groß wie deine Allmacht ist die Liebe?
Seligkeit des Himmels - o ich fühle dich!
... -
1.
Voll Unschuld kostet' ich die Schale
Des Quelles in dem Myrthenthale,
Und ach! ich kostete den Tod.
Den Tod? O wär' es Tod gewesen,
So wärst du armes Herz genesen
Von aller aller deiner Noth.
... -
In Cento Novella man list,
Da uns nach leng beschreiben ist
Der hoch poet Bocatius,
Wie ein jüngling Jeronimus,
Zu Florentz eines burgers sun,
Ein jungkfrawen hertz-lieb gewun,
Die eines schneiders tochter was,
Doch schön und züchtig ubermas.
Silvestra war ir nam genendt.... -
Ich hatte mich, als er kam, sehr gesehnt;
Ich fühlte von allen mich abgelehnt,
Und wirklich abscheulich verlassen,
Mit einem Wort: ich war einsam.
Er sagte, es ginge ihm ebenso,
Er liefe umher, und er sei nicht froh,
Und die Welt sei wert, sie zu hassen.
O seht! Wir klagten gemeinsam.... -
Auch ich empfand in wonniglichen Stunden
Der Liebe tiefgefühlte Seelenfreude;
Die ganze Welt erglänzt' im Frühlingskleide,
Und Tage wurden flüchtige Secunden.
Von süßen Banden fühlt' ich mich gebunden,
Verschloß mein Ohr der Menschen Haß und Neide,
Und wähnte, daß mein Lieb und ich, wir beide...