Auch ich empfand in wonniglichen Stunden
Der Liebe tiefgefühlte Seelenfreude;
Die ganze Welt erglänzt' im Frühlingskleide,
Und Tage wurden flüchtige Secunden.
Von süßen Banden fühlt' ich mich gebunden,
Verschloß mein Ohr der Menschen Haß und Neide,
Und wähnte, daß mein Lieb und ich, wir beide
Des Lebens Glück alleinig nur empfunden.
Da streute Groll und Zwietracht bösen Samen,
Und mächtig lösten sich die festen Schlingen,
Die uns so selig froh verbunden hatten.
Wir löschten aus im Herzen unsre Namen,
Die Pfänder tauschend, die wir einst empfingen,
Und wurden Feinde statt beglückte Gatten.