•      Ich hab’ Euch im besten Juli verlassen,
    Und find’ Euch wieder im Januar;
    Ihr saßet damals so recht in der Hitze,
    Jetzt seyd Ihr gekühlt und kalt sogar.

    5      Bald scheid’ ich nochmals und komm’ ich einst wieder,
    Dann seyd ihr weder warm noch kalt,
    Und über Eure Gräber schreit’ ich,
    Und das eigne Herz ist arm und alt.

  • Im tollen Wahn hatt’ ich dich einst verlassen,
         Ich wollte gehn die ganze Welt zu Ende,
         Und wollte sehn ob ich die Liebe fände,
         Um liebevoll die Liebe zu umfassen.
    5 Die Liebe suchte ich auf allen Gassen,
         Vor jeder Thüre streckt’ ich aus die Hände,
         Und bettelte um gringe Liebesspende, –
         Doch lachend gab man mir nur...

  • 1
    Ich gehe müd von vorne bis nach hinten
    Quer durch den Raum, als tät ich es zum Scherz,
    Und gähne viel vom Duft der Hyazinthen
    Und meinem Schmerz, und meinem Schmerz.

    All die Erregungen der letzten Stunde,
    Sie werden morgen schal und nüchtern sein.
    Und daß ich einsam gehe vor die Hunde,...

  • Seitdem du mich verlassen hast,
    Verließ mich auch der Schlummer,
    Unrast ward mein beständiger Gast,
    Mein Bettgenoß der Kummer.

    Ich glaub', auch du hast viel geweint,
    Dein Auge sah ich glänzen;
    Nun bist du ruhig, wie es scheint,
    Und fährst zu Spiel und Tänzen.

    Da...

  • Sie sagen All', du habest mich verlassen,
    Erlegen sei dein Mut dem langen Leid,
    Sie wispern's leis, sie schrei'n es auf den Gassen
    Und wünschen Glück zur neuen Zeit.

    Dein Vater schickt mir uns'rer Liebe Pfänder,
    Zerdrückte Brieflein und ein Bischen Gold,
    Vergessne Reime, halbvergilbte Bänder,...

  • Und würden sie dich verlassen,
    Sie alle, die ganze Welt,
    Ich folgte dir nach wie ein Schatten,
    Wie ein Schatten, dir zugesellt.

    Und hüben sie Steine vom Wege,
    Zu bewerfen deine Gestalt,
    Ich breitete aus meine Arme,
    Gebietend ihnen ein Halt.

    Und würden sie dich...

  • Nur deine Locken küßt der Wind -
    Sonst ist es ringsum stille Nacht,
    Ein Mainachtregen haucht gelind,
    Kein Licht erglänzt, kein Stern erwacht,
    Nur deine Locken küßt der Wind.

    Was blickst du einsam in die Nacht,
    Du armes, allverlass'nes Kind?
    Dein Lächeln hat einst mir gelacht.
    ...

  • Wann wer auf Gottes weiter Welt
    Verlassen is, bin i',
    I' hab koa Hoamat, hab koa Geld,
    Mei' Jugad is bald hi'.
    Und sollt i' in der Fremd verderb'n,
    So laß mi', Herr, bald sterb'n.
    Nur möcht' i' no' amal so gern
    Dös kloane Liadl singa hör'n,
    Es geht zum Herz'n, klingt so trüab, -
    ...