Verlassen

Wann wer auf Gottes weiter Welt
Verlassen is, bin i',
I' hab koa Hoamat, hab koa Geld,
Mei' Jugad is bald hi'.
Und sollt i' in der Fremd verderb'n,
So laß mi', Herr, bald sterb'n.
Nur möcht' i' no' amal so gern
Dös kloane Liadl singa hör'n,
Es geht zum Herz'n, klingt so trüab, -
Von der Liab, ja von der Liab.

I' denk an wen, der hat mir oft
Die Händ so herzli' druckt
Und wan i' gar verzagt war schon
So treu in d'Aug'n mir 'guckt.
Du junge, schöne Mensch'nblüah,
Mir zwoa, mir kriag'n uns nia.
Doch möcht' i nur oa'mal no' gern
Dös kloane Liadl singa hör'n,
Es geht zum Herz'n, klingt so trüab, -
Von der Liab, von der Laib.

Collection: 
1991

More from Poet

Fern sah ich, was ich lang ersehnte,
Sah einen Wald mit Rot besäumt,
Der nach der dunklen Au sich dehnte,
Dabei ein Bild, - mir hat geträumt.
Ich sah ein Bild, - mir hat geträumt.

Gott gab an Freuden wie an Schmerzen...

Mit der Nachtigall Sang mischt sich der Stimme Ton
Zum Abschied meines Glückes, das schnell mir entflohn.
Es ringt sich der Hall durch den Wald dahin zum See;
Es klingt mit leisem Beben: "Mein Glück, ade!"

Im Gezweige da rauscht die...

Einst brachte unser'n Planeten
Die Eiszeit in große Not,
Es ging alles Leben flöten,
Jahrtausende lang blieb's tot.

Dann sandte der Herr den Frühling
Erbarmungsvoll hinab,
Er sollte das Leben wecken
Aus...

Wilde Balsaminen blühen
Tief im Wald an kühlem Ort;
Wenn, berührt, die Früchte sprühen,
Haucht der West den Samen fort.

Herz, du gleichst den Balsaminen:
Erst wenn Leid dich rauh berührt,
Regen Lieder tief sich...

Ein Blümlein war im Welken
Und wollt' nicht sterben noch;
Da rief's zum Himmelvater:
"Ach hilf, ach hilf mir doch!"

Das Blümlein durft' nicht sterben,
Denn Gott gedachte sein.
Er gab ihm frischen Regen
...