• Wohl dem Weibe, das sich den Gefährten
    Ihres Lebens auch zum Freund gewann!
    Holder Anblick jugendlicher Schöne
    Fesselt freilich auch den edlen Mann.
    Aber ach! in welchen Händen
    Und in wessen räubrischer Gewalt
    Ist der Reiz des schönsten Mädchens
    Und der herrlichsten Gestalt?
    Ha! mich sahe das...

  • Den 31. Jan. 1774

    Die junge Rose blüht. Gebohren
    Ward sie vom West im Morgenthau,
    Der Knospe unenthüllte Reize
    Entschlüpften, und ihr Wunderbau

    Stand zum Entzücken da. Die Schöne...

  • Wo aus dem Strom des grossen Meers der Zeiten,
    Dem Schöpfenden sein kleines Bächlein quillt,
    Da ward auch Dir für Ewigkeiten
    Das Maas Erschaffener gefüllt.

    Da sahst Du, wie von heitrer Morgensonne,
    Ein allbelebendes Entzücken floss,
    Und fühltest, wie des Lebens Wonne
    Sich in die weiche Seele...

  • Als eine Mutter mir kam unter meine Augen/
    So sah ich selbige recht mit Verwundrung an/
    Wie sie aus treuer Brust dem Kindlein gab zu saugen/
    Damit dasselbige auch Nahrung haben kan.
    Sie reicht aus Treu und Lieb ihm die bemilchte Brüste/
    Und das beperlte Naß floß in die Kehle ein;
    Sodann genoß das Kind der Zucker-...

  • Als ich im Frühling sah die schön-beblümte Erde/
    Wie alles wieder neu von Flora Hand geschmückt/
    Und wie der Kräuter Schaar aufs neu belebet werde/
    Weil durch den Perlen Thau Aurora sie erquickt.
    Da gläntzete das Gras auf den Schmaragdnen Wiesen/
    Den kostbarsten Geruch gab aller Blumen Pracht;
    Die blaue Veiligen/...

  • Ach edle Kostbarkeit der Ambra reichen Lüffte/
    Wie herzlich spielest du durch holde Heiterkeit!
    Es führt dein sanffter Wind nur balsamirte Düffte/
    Weil Flora den Geruch von ihren Blumen streut.
    So bald der sanfte West wird um die Blumen wehen/
    Wann sich die Hyacinth und Tulipane schwingt;
    So wird man höchst-vergnügt...

  • Vergnügter Ehestand! ihr angenehme Zeiten!
    Wo Lieb und Treue sich genau und fest verbindt/
    Da uns die schöne Zeit will edle Lust bereiten/
    Und was nur widrig scheint/ auch alsobald verschwindt.
    Der Wille ist vereint/ die Hertzen seyn verbunden/
    Dieweil die Liebe sie durch wahre Treu umschränckt/
    So zehlt man höchst...

  • Als bey der Apotheke ich neulich vorbey gangen/
    Gedacht ich bey mir selbst/ O grosser Wunder-GOtt!
    Wie läßt du deine Güt so herrlich uns empfangen/
    Da du uns Mittel schenkst zu lindern Schmertz und Noth/
    Und deine Krafft zeigt sich durch Kräuter/ Pulver/ Träncke/
    Wovon uns Panacee und Julep wird bereit;
    Der Krancke...

  • So bald Aurora wird die dunckle Nacht vertreiben/
    So bald ihr holdes Licht bricht an dem Himmel vor;
    So wird die Lerche nicht auf schwartzer Erde bleiben/
    Sie steiget langsam auf/ und schwinget sich empor;
    Sie hebt sich durch die Lufft/ und pfeiffet Morgen-Lieder/
    Ein kräuslendes Gethön mit Anmuth angefüllt/
    Der...

  • 1.
    Lobe GOtt mein Hertz mit Freuden/
    Lobe ihn von Hertzens Grund;
    Dencke an die alten Zeiten/
    Wie er dich auf diese Stund
    Hat erhalten und geführet/
    Daß kein Unfall dich berühret.
    Ach! so rühme seine Treu/
    Welche alle Morgen neu.


    2.
    Schickt...