•      Mir träumte wieder der alte Traum:
    Es war eine Nacht im Maie,
    Wir saßen unter dem Lindenbaum,
    Und schwuren uns ewige Treue.

    5      Das war ein Schwören und Schwören auf’s Neu’,
    Ein Kichern, ein Kosen, ein Küssen;
    Daß ich gedenk des Schwures sey,
    Hast du in die Hand mich gebissen.

         O Liebchen mit den Aeuglein klar!
    10 O...

  •      Schon wieder bin ich fortgerissen
    Vom Herzen, das ich innig liebe,
    Schon wieder bin ich fortgerissen –
    O wüßtest du, wie gern ich bliebe.

    5      Der Wagen rollt, es dröhnt die Brücke,
    Der Fluß darunter fließt so trübe;
    Ich scheide wieder von dem Glücke,
    Vom Herzen, das ich innig liebe.

         Am Himmel jagen hin die Sterne,
    10...

  • [20] Sie sind wieder da!

    Nun weht es schneidend scharf und kühl
    Durch Nebelbrau’n herab vom Norden;
    Am Strand das modische Gewühl
    Ist dünner jeden Tag geworden;
    5 Im Dünensand hat ausflanirt
    Der...

  •      So wandl’ ich wieder den alten Weg,
    Die wohlbekannten Gassen;
    Ich komme von meiner Liebsten Haus,
    Das steht so leer und verlassen.

    5      Die Straßen sind doch gar zu eng’!
    Das Pflaster ist unerträglich!
    Die Häuser fallen mir auf den Kopf!
    Ich eile so viel als möglich!

  • [22] Unterwegs und wieder daheim.

     1.

         Erst Münchner Bräu aus vollen Krügen,
    Die Deckel klappten wie ein Reim,
    Dann Neckarwein in vollen Zügen
    Und endlich Roth von Ingelheim.

    [...

  •      Wieder ist das Herz bezwungen,
    Und der öde Groll verrauchet,
    Wieder zärtliche Gefühle
    Hat der Mai mir eingehauchet.

    5      Spät und früh durcheil’ ich wieder
    Die besuchtesten Alleen,
    Unter jedem Strohhut such’ ich
    Meine Schöne zu erspähen.

         Wieder an dem grünen Flusse,
    10 Wieder steh’ ich an der Brücke –
    Ach,...

  • Wieder möcht' ich dir begegnen,
    Wieder schauen deinen Blick;
    Aber was auch mein Geschick,
    Deine liebe Seele will ich segnen.

    Leben möcht' ich dir zu Füßen,
    Blumen streuen vor dich hin;
    Aber, ob ich ferne bin,
    Deine liebe Seele will ich grüßen.

    Blieb' ich ewig auch vertrieben,
    ...

  • Der Mut, der wieder mir die Brust erhebt, bist du,
    Das Blut, das neu die Adern mir belebt, bist du!
    Der Labetrunk aus tausend süßen Blumenkelchen,
    Von dem beseelt mein Herz zum Himmel strebt, bist du!
    Der Kuß der Phantasie, von dem mein Geist im Rausche
    Aufs neu sich bunte Märchenbilder webt, bist du!
    Der Zauber, der...

  • Wieder naht in meinen Träumen
    Deine rührende Gestalt.
    Würd' ich auch im Zeitenschäumen,
    Ungezählte Jahre alt,

    Unvergessen blieb dein Bildniß,
    Mich umtönt ein Klagechor,
    Daß ein Eden ward zur Wildniß,
    Daß den Himmel ich verlor.

    Wie ein Genius lichter Tugend...

  • Und wieder singt die Nachtigall
    Ihr allerschönstes Lied der Nacht,
    Und wieder sind die Sterne all'
    Wie meine Sehnsucht aufgewacht.

    Ich streife still durch Busch und Strauch.
    Allein! - so ist mir wohl fürwahr!
    Der Abendwind mit lauem Hauch
    Streut Blüthen mir auf Bart und Haar.
    ...