Auf Rosenblätter will ich seinen Namen und sein Leben hauchen,
Damit die Nachtigallen, wenn sie mild in schwüle Düfte tauchen,
Sein Lob aus allen Zweigen klingend singen –
Und ihm die Liebe einer Welt erringen! (S. 80)
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Oh, daß ich zu Dir kommen dürfte,
wie zu einem Bruder!
Ganz leise und gläubig
wie zu einem Bruder!
Du kennst die sonnenseligen
Sagen meiner Augen.
Du würdest gut sein.
Du würdest Goldaurikel... -
Wo sah ich das doch schon einmal?
Dies zart und liebliche Oval,
Die großen Augen tief und klar,
Dies bogenfeine Lippenpaar
Und diesen Strudel Lockenhaar?
Wo, wo? Und plötzlich seh ichs licht:
In Form und Farben ein Gedicht,
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Du sagst von einem trauten Plätzchen,
Wo Quellgemurmel, Blätterrauschen -
So recht geschaffen, um der Muse
Die hellsten Töne abzulauschen,
So recht geheimnißvoll und stille,
Wie die Natur sie selten feit,
Ein Fleckchen Erd' dünkts dir, dem Sänger
Und Dichter eigens wohl geweiht.
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Ich fleh' zu dir, o, lausche meinen Tönen,
Die sanfte Luft zu deinem Ohre trägt,
Lass' sagen meines Liedes heißes Sehnen,
Was lange schon mein volles Herz bewegt.
Du lauschst ja auch der Aeolsharfe Klingen,
Wenn sanfter Wind durch ihre Saiten zieht,
... -
Was seh ich? ist es wahr? darff ich den sinnen trauen?
Wie? oder seh ichs nicht / was doch die augen schauen?
Ach! ja / sie ist es selbst / ihr gang / statur und kleid /
Trifft mit Lisettens ein / hier ist kein unterscheid.
So bin ich ausgethan? So hat man mich vergessen?
Was Saladin an dir am ersten hat besessen?
O... -
Dies Ringlein soll dir sagen
Daß ich dir treu und hold.
Du sollst es immer tragen
In gut' und bösen Tagen,
So lauter wie sein Gold!
Darinnen eingelassen
Herzrot ist ein Rubin.
Ich will so fest dich fassen
Und dich noch minder lassen
Als wie der Reifen ihn!... -
Möcht' ich all die Herzenslust und Qual,
Und dann sterben in des Lied's Verklingen
Und noch denken: 's war das letzte Mal!
Einmal noch an deinem Kuß mich weiden,
Einmal noch an deines Auges Strahl,
Und dem Tod, wenn sanft er trieb' zum Scheiden
Lächelnd sagen: 's war zum letztenmal! (S. 135) -
Göttin ist das Recht gethan
Weil ich auf und nieder gehe,
Und am Fenster stille stehe,
Stellest du dich Seiten an.Höfflich redest du mit mir,
Als ich mich zu dir wil bücken,
Reicht dein Knabe hinterm Rücken
Ein gespanntes Hand Rohr dir.Eh, als ich nehm es in acht,
Giebst du... -
I.
Die Lehre von der Flüchtigkeit des Lebens
Begann wohl mit dem ersten Liebeskuß,
Es stirbt der Augenblick in dem Genuß;
Das Glück zu fesseln trachtest du vergebens.
Wohl war dies' Thema Gegenstand des Strebens
Der alten Weisen, wie es zum Verdruß
Der jüngsten Gegenwart gereichen muß,...