• O, Mädchen, Mädchen, schläfst Du schon?
    O, sprich nicht meiner Liebe Hohn,
    Ich geh’ nicht ohne Kuß davon,
         Ich möchte gern hinein, Herz!

    5           O, laß mich ein nur diese Nacht,
                   Nur diese, diese, diese Nacht,
              Hab’ Mitleid, ach, nur diese Nacht,
                   Steh’ auf und laß mich ein, Herz!

    Hörst Du...

  • O pfeif’ und ich will kommen
         Mein Bursch, zu Dir;
    O pfeif’ und ich will kommen
         Mein Bursch, zu Dir,
    5 Sollt’ Vater und Mutter
         Auch fluchen mir –
    O pfeif’ und ich will kommen
         Mein Bursch, zu Dir.

    Aber die Hintertrepp’,
    10      Mußt Du dann geh’n;
    Aber die Hintertrepp’
         Mußt Du dann geh’n;...

  • Der Westwind dringt, der Jagdlärm klingt
         Gar fröhlich durch die Haide.
    Der Moorhahn springt, so leichtbeschwingt
         Wohl durch die blum’ge Weide.
    5 Der Roggen weht, so üppig steht,
         Erfreut den trägen Bauer,
    Und der Mond scheint hell, schleich’ ich zur Stell’
         Wo’s Liebchen ich belauer’.

    Das Rebhuhn liebt die dürre Brach’...

  • Mit Blumen kommt der ros’ge Mai,
    Auf daß nun Alles fröhlich sei,
    Und nun kommt auch die Zeit herbei
         Zu wandern mit der Davie.

    5           Triff mich an dem Hexenstein,
                   Schmucke Davie, schmucke Davie,
              Dort sind gänzlich wir allein
                   Liebe, schmucke Davie.

    [...

  • Sie ’st falsch und schön, das macht mir Schmerz,
         Ich liebte sie so lang’;
    Sie brach den Schwur, sie brach mein Herz,
         Das klang mir trüb’ und bang.
    5 Ein Strohkopf kam mit Geld und Gut,
    Sie nahm ihn an mit frohem Muth,
    Sie wußt’ nicht, wie das Ander’n thut,
         Und wie’s zum Herzen drang.

    Ihr Alle, die Ihr Weiber liebt,
    ...

  • Sinnend am bewegten Meere,
         Das mein Lieb und mich getheilt,
    Send’ ich in die weite Leere,
         Gruß und Kuß ihr, wo sie weilt.

    5 Furcht und Hoffnung, wechselweise,
         Streiten um die Herrschaft beid’,
    Flüstern um mein Lager leise,
         Stets von ihr, die, ach, so weit.

    [...

  • O, trüb’ und traurig muß ich geh’n,
         Um ihrethalb, die weit von hier;
    Wo werd’ am Ziel ich endlich steh’n,
         Am fernen Ziel, so weit von hier?
    5 Du, der die Welt gemacht so schön,
         Und auch mein Liebchen, weit von hier,
    Gieb Stärke mir zum Weitergeh’n
         Auf meinem Weg, so weit von mir.

    Ach, was ist treue Liebe schön!...

  • Sommer ist ’ne schöne Zeit,
         Bunte Blumen giebt’s denn;
    Bächlein hüpft im blauen Kleid
         Und ich wart’ auf den Liebsten.

    5           [125] Immer wachen, O,
                   ...

  • Wenn Käufer und Verkäufer geh’n
    Und Nachbarn müde Nachbarn seh’n –
    Denn ’s wird am Markttag immer spät –
    Das Volk schon zu den Thoren geht; –
    5 Dann sitzt man noch bei’m vollen Glase,
    Und trinkt sich eine rothe Nase,
    Denkt nicht an lange, schott’sche Wege
    An Pfühle, Sümpfe, schmale Stege,
    [...

  • O willst Du geh’n mit mir,
         Sprich, Tibbie Dunbar?
    O willst Du geh’n mit mir,
         Sprich, Tibbie Dunbar?
    5 Sprich, willst Du reiten, Kind,
         Oder willst fahren gar,
    Oder willst geh’n mit mir,
         Sprich, Tibbie Dunbar?

    Was scheert mich dein Vater,
    10      Sein Land und sein Geld,
    Was scheert mich die Sippschaft,...