• Hier ist das Thal und hier der Platz
         Und Birken stehen in der Runde;
    Wo bleibt denn nur mein liebster Schatz,
         Die Dorfuhr schlug schon längst die Stunde.

    5 ’S ist nicht Maria’s leiser Gang,
         ’S ist nicht des Windes Weh’n von fern,
    Verschmolzen mit der Vöglein Sang
         Gerichtet an den Abendstern.

    Da höre ihre Stimme ich!...

  • Bin meiner Mutter einzig Kind
         Und liebe seine Mode, Herr.
    Legt’ ich mich in ’nes Mannes Bett,
         Da fürcht’t’ ich mich zu Tode, Herr.

    5           Ich bin zu jung zur Ehe noch,
                   Ich bin zu jung zur Ehe noch,
              Bin noch zu jung – es wär’ ’ne Sünd’
                   Nähm’ man mich von der Mutter doch. –

    Die Mutter...

  • Im Mai kam ein Freier herunter das Thal
         Und wollte die Ruhe mir rauben;
    Ich sagte, ich haßte die Männer zumal
         Er möcht’ mir, zum Teufel, doch glauben, doch glauben,
    5      Er möcht’ mir zum Teufel doch glauben!

    Er sagte, mein Auge hätt’s an ihm gethan,
         Er stürbe für mich mit Vergnügen;
    Ich sprach: er mög’ sterben, was ging’ das...

  • Auf das Wohl der Maid, die ich liebe!
         Die ich liebe, ach, liebe so sehr.
    Du bist süß, wie der Liebenden Lächeln,
         Und sanft wie die Abschiedszähr’ – Jessy!

    5 Und wirst Du selbst nimmer die Meine,
         Ist Hoffnung mir selber verwehrt;
    So sei doch, für Dich zu verzweifeln,
         Das herbsüße Loos mir bescheert – Jessy!

    [...

  • John Anderson, mein Herz, John,
         Bei uns’rem ersten Schau’n;
    Da war Dein Haar noch rabenschwarz,
         Und buschig Deine Brau’n.
    5 Nun ist die Braue kahl, John,
         Dein Haar wie Schnee im März;
    Doch Segen auf Dein weißes Haupt,
         John Anderson, mein Herz!

    John Anderson, mein Herz, John,
    10      Wir gingen Beid’ bergauf,...

  • Jung Jockey war der schönste Bursch,
         Von uns’ren Burschen allzumal,
    Wie fröhlich pfiff er, wenn er ging,
         Wie lustig tanzt’ er in der Hall’.
    5 Er sprach, mein Bäckchen sei so rund
         Und meine Taille sei so schmal –
    Da kam mein Herz mir in den Mund,
         Ich glaub’, ich wußt’ es selbst nicht ’mal.

    Mein Jockey wirkt auf Feld...

  • Durch Klippen und Klüfte im nebligen Grauen
         Wo stürmen die Winde bald dumpf und bald gell,
    Da irr’ ich allein und kann trübsinnig schauen
         Des Sturms trüben Pfad auf der Brust jeder Well’.

    5 Ihr schaumbus’gen Wogen, erlaubt mir zu klagen
         Eh ihr stoßt mich hinweg von den Ufern des Ayr,
    Erlaubt, meinen Schmerz in die Ferne zu tragen:...

  • Nun hängt auf jeden Blüthenbaum
         Ihr grünes Kleid Natur,
    Und breitet, wie ein weißes Tuch,
         Maßliebchen auf die Flur;
    5 Die Sonne küßt den Silberstrom
         Und glänzt am Himmelszelt;
    Doch Nichts erhellt die trübe Nacht,
         Die mich gefangen hält.

    Die Lerche weckt den jungen Tag,
    10      Auf thau’gem Flügelpaar,
    ...

  • Ich kam hinab in’s flache Land,
         Och – on, och – on, och – rie![1]
    Ohn’ einen Pfennig in der Tasch’ –
         Ich hungerte noch nie.

    5 So war’s im Hochland nimmermehr,
         Och – on, och – on, och – rie!
    Dort galt der Spruch: Wer ist so froh
         Und glücklich wohl als sie?

    Dort hatt’ ein Dutzend Kühe ich,...

  • O, Lady Mary Ann’
         Blickt über des Schlosses Wall,
    Sie sah drei schöne Knaben,
         Spielend unten Ball;
    5 Der jüngste aber war
         Der schönste auch zumal –
    „Mein schöner Bursch’ ist jung,
         Doch wird er wachsen schon!“

    [...