• [25] Erwachen.

    Noch einmal ließ der Winter wehn
    Im finstren Trotze seine Fahnen;
    Er hieß die Bäche stille stehn
    Und wehte Straßen zu und Bahnen.
    5 Er füllte ganze Thäler aus
    In einer Nacht mit...

  • [12] Erwachen.

    Der Frühling ist gekommen
    Nach langer Winterszeit,
    Das Eis ist fortgeschwommen,
    Kein Weg ist mehr verschneit.

    5 Die Lerchen singend schweben
    Ob frisch ergrünter Flur,...

  •      [15] ERWACHEN BEI DER GELIEBTEN

    Die Holde schläft: zu früh bin ich erwacht:
    Ein Wort ist süß und gelte diese Nacht.
    Ich werd’ es heute nicht, nicht morgen tun
    Doch irgendwann und selig kann ich ruhn....

  • Nun hängt auf jeden Blüthenbaum
         Ihr grünes Kleid Natur,
    Und breitet, wie ein weißes Tuch,
         Maßliebchen auf die Flur;
    5 Die Sonne küßt den Silberstrom
         Und glänzt am Himmelszelt;
    Doch Nichts erhellt die trübe Nacht,
         Die mich gefangen hält.

    Die Lerche weckt den jungen Tag,
    10      Auf thau’gem Flügelpaar,
    ...

  • (Ein Vorgesicht.)

    Was war das für ein wunderreicher Traum!
    Er hat mein Herz so innig warm beglückt ...

    Er führte mich auf grüne Wiesen aus
    Voll Frühlingsblumen, - jeder Blüte gab
    Von Sonnengold er...

  • Dein ist das Erwachen
    deiner Liebe Auferstehn
    in das große Lachen
    eines neuen Tags.

    Breite deine Arme
    aus in deiner Winde Wehn
    daß auch dich umwarme
    aller Glanz des Tags. (S. 255)...

  • Wo waren nur alle die Blumen versteckt,
    Die nun zum Blühen gekommen?
    Was hat die Mägdlein vom Schlaf erweckt,
    Die nun in Schönheit entglommen?

    Das war ein einziger leichter Hauch,
    Man weiß nicht, von wo er geblasen,
    Er küßte die Bäume, die Blumen, den Strauch,
    Die Wangen, die Erde, den Rasen...

  • Es war der Frühling längst herangekommen,
    Ich aber lag im Winterschlafe tief,
    Und hatte nicht den Jubelruf vernommen,
    Der Jeden auferweckte, der da schlief.

    Auf schlugen Blumen ihre Farbenaugen,
    Die Wiesen thaten sich gar prächtig an,
    Und neue Frühlingsstrahlen einzusaugen,
    War jedes Herz und Auge...

  • Wie war mein Dasein abgeschlossen,
    Als ich im grün umhegten Haus
    Durch Lerchenschlag und Fichtensprossen
    Noch träumt' in den Azur hinaus.

    Als keinen Blick ich noch erkannte,
    Als den des Strahles durchs Gezweig,
    Die Felsen meine Brüder nannte,
    Schwester mein Spiegelbild im Teich.

    Nicht rede...

  • Wie still du liegst im Sarg! Ein heilger Odem
    Umzittert deinen hingestreckten Leib.
    Ein Engel starb in dir; ich aber breche
    Zusammen, schmerzenstumm. Du warst mein Weib! -

    Da preßt ein Mund sich warm auf meine Lippen,
    Und ich erwache: - Lächelnd stehst du da,
    Mit roten Wangen, so lebendig blühend,...