• Du schweigest, dunkler Tannenwald,
    In Deinem ernsten Grün.
    Ich will von Menschen, Leid und Qual
    In Deinen Schatten fliehn.

    Und hier, in dieser Waldesruh,
    Am friedevollen See,
    Da öffnet sich des Herzens Grund
    In überströmtem Weh.

    * * *

    In...

  • Wie Sturmwind fährt die Zeit
    und reißt aus meinen Sinnen
    doch nicht dein Bild von hinnen
    zu mindrem Herzeleid.

    Ich hab mich müd geweint;
    kein Trost und süßer Frieden
    ist mir bei dem beschieden,
    den meine Seele meint.

    Hilf, Gott, wen klag ich an,
    daß...

  • Du bist verliebt? Das läßt sich nur beklagen;
    Verliebte Leute kann ich schwer ertragen;
    Doch das verraucht; ich gebe Dich nicht auf. —
    Du liebst ins Blaue? — Deinen Rausch zu schärfen
    Verbrauchst Du Deine allerbesten Nerven?
    Geh, Schwächling, häng' am nächsten Baum Dich auf....

  • Ich hab' mir gelobet zu entsagen;
    Dir aber entsag' ich nicht.
    Kann auch der Mensch ein Leben tragen
    Ohne sein Sonnenlicht?

    Ich hatte entsagt dem heißen Empfinden;
    Dich aber kannt' ich nicht.
    Wer kann dem Verlangen mich entbinden,
    Das Eide bricht?

    Entsagung der Liebe...

  • So lernte wohl ein selig Glück ich kennen,
    Wenn ich von einem Glücke scheiden soll?
    Mag ich's nun Glück, mag ich's Begeistrung nennen,
    Es ward mir Herz und Sinn so übervoll,
    Und ach, von diesem Glücke mich zu trennen
    Ist schwer, ist hart, und unerreichbar wohl;
    Mir ist, als müßte ich mein ganzes Leben
    ...

  • Du mußt mir alle Tage sagen,
    nein, jede Stunde sprich zu mir:
    In allen deinen Erdentagen,
    so lange dich die Schritte tragen,
    nie lasse ich von dir! -

    Wenn dann die stillen Nächte kommen,
    sprech ich dir deine Worte nach,
    und Ängste, die mich sonst beklommen,
    sind wunderbar...

  • Wie die milde Sommernacht beglückt,
    also lindert deine süße Nähe,
    lange schon gereiftes Leid und Wehe,
    tröstet auch in Tränen und entzückt.

    Meine Seele, die gebunden ist,
    hebt sich auf dem Fittich sanfter Träume
    lächelnd hoch in unbegrenzte Räume,
    haltlos, wenn du gegenwärtig bist....

  • Wie soll mein Herz den Frühling überstehn,
    wenn sonnentrunken wieder rings auf Erden
    die Knospe schwillt in ahnungsvollem Werden
    und tausend Wünsche durch die Täler gehn ...
    Wie soll mein Herz den Frühling überstehn!

    Den Frühling, den auch du so sehr geliebt,
    wenn, wo ein Herz um deines fast vergangen,...

  • Nun hab ich dich zum ersten Mal gesehn,
    und ungerührt im Herzen, ungebunden,
    als hätt' ich deinen Zauber nie empfunden,
    sah ich dich von der Ferne vor mir stehn. -

    O Gott, ich bitte nicht um Gunst und Glück,
    das ich für bittre Stunden tauschen wollte,
    gib mir, und wenn ich daran sterben sollte,...

  • Und Tage sind, wo alle Sehnsucht schweigt.
    Und ob ich ganze Nächte schlaflos lausche,
    daß sie vom Herzen mir entgegenrausche,
    mir klingt kein Ton, der aus der Tiefe steigt.

    Komm, süße Sehnsucht, komm zu meiner Qual!
    Du bist lebend'gen Lebens ew'ge Quelle.
    Du drohst Vernichtung wie des Meeres Welle,...