•      Siehst du die Pomeranze?
    Noch hängt sie an dem Baume,
    Schon ist der März verflossen,
    Und neue Blüthen kommen,
    5 Ich trete zu dem Baume
    Und sage: Pomeranze,
    Du reife Pomeranze,
    Du süße Pomeranze,
    Ich schüttle, fühl’, ich schüttle,
    10 O fall' in meinen Schooß!

  •      Der Wind zieht seine Hosen an,
    Die weißen Wasserhosen;
    Er peitscht die Wellen so stark er kann,
    Die heulen und brausen und tosen.

    5      Aus dunkler Höh’, mit wilder Macht,
    Die Regengüsse träufen;
    Es ist als wollt’ die alte Nacht
    Das alte Meer ersäufen.

         An den Mastbaum klammert die Möve sich,
    10 Mit heiserem Schrillen...

  • Deutschland und seine Fürsten.

    Große Monarchen erzeugtest du, und bist ihrer würdig,
         Den Gebietenden macht nur der Gehorchende groß.
    Aber versuch es, o Deutschland, und mach’ es deinen Beherrschern
         Schwerer, als Könige groß, leichter, nur Menschen zu seyn!

  • [69] Feierabendklänge eines einhändigen Metalldrehers an seine Frau mit preisgekrönten Beinen

    Ich hätte dem Hinz ein Ohr abgebissen...

  • [36]

     2. Seine Gruft.

    Und abwärts schreit’ ich nun mit scheuem Zagen
    Zur Klosterkirche, d’rin in Frieden ruht
    O Tasso, was nach sturmbewegten Tagen
    Der Tod uns ließ von deiner Qual und Gluth....

  • [148]
     CCXIV.

         Wir, Vater Schemseddin und seine Kinder,
    Wir, Scheich Hafis und seine frommen Mönche,
    Wir sind ein eignes, wunderliches Volk.
    Von Gram gebeugt und ewiger Klage voll,...

  • Wie muss sein Blick in die Augen sinken:
    Wenn er seine Trunkene in den Armen hält!
    Wie muss –, schwer von Glück – ihr Kopf in den Nacken sinken
    Und taumelnd ihr Sein in seinem ertrinken,
    Wenn er den schönen Mund zu ihr herniederbeugt –!
    Sein weicher Bart um Hals und Kinn ihr streicht
    – Blitze der Lust durch alle...

  • Seine Stimme ist ein weicher Cellogesang,
    Der samtne Wände entlang
    Durch offne Scheiben über
    Dämmernde Garten gehaucht
    In duftende, dunkle Nachtviolen
    Untertaucht . . .

    Seine Stimme ist das Schmeicheln
    Schöner Frauenwangen,
    Über deren heissem Glück
    Noch zitternde...

  • Darff sich ein kühner brieff zu deinen füssen werffen /
    Worinnen jedes wort von treuer liebe sagt?
    Und wird ein schlechter knecht auch an dich schreiben dürffen /
    Wie viel / wie allzu hoch sein herze sich gewagt?
    Ich zweiffle fast daran / wenn ich bey mir erwege /
    Daß nur dein grosser geist auff etwas grosses denckt /...

  • Seydt mir tausentmal wilkommen,
    Ihr mein trost und sonnenschein!
    Ach, was segen, heil und frommen
    Kömpt mit euch, mein liecht, herein!
    Welch ein glantz bricht durch mein hauß
    Jetzt mit güldnen straalen auß!

    Alles beut euch dar die hände,
    Nichts bey mir ist so erstarrt,
    Das nicht lächle; ja...