[45] Weihnachtsspaziergang.
Täglich fast aus meines Dorfes Frieden,
Wo ich zwischen Feld und Büschen wohne,
Wo ich sieben Nachtigallen höre,
Wo mich Fink und Amsel lang schon kennen
5 Und mich...
[45] Weihnachtsspaziergang.
Täglich fast aus meines Dorfes Frieden,
Wo ich zwischen Feld und Büschen wohne,
Wo ich sieben Nachtigallen höre,
Wo mich Fink und Amsel lang schon kennen
5 Und mich...
[12] Wintermärchen.
Auf dem Baum vor meinem Fenster
Saß im rauhen Winterhauch
Eine Drossel, und ich fragte:
„Warum wanderst du nicht auch?
5 Warum bleibst du, wenn die Stürme
Brausen über...
#EANF#
Laut rollt der Hochzeitswagen durch die Gasse.
Wir ruhen drin, zu stillem Glück geeint.
Sieh, wie die Sonne glänzt durch Regenwolken -
Die Hoffnung lacht - und die Erinnrung weint.
So ist's ein Fest der Wonne wie der Trauer.
Ich fühl's, da neue Liebe mich beglückt,
Wie lang genossne, unvergoltne Liebe...
Du weinst? und uns erblüht ein junges Leben!
Mit Leib und Seele bist du mir gegeben;
Du bist mein Weib - was wir ersehnten einst,
Hat herrlich sich vollendet - und du weinst?
Doch sieh! Versenkt mein Blick sich in den deinen,
So will es mir im tiefsten Herzen scheinen,
Als ob auf deiner feuchten Augen...
Von seliger Wonne
Zu düsterem Grausen
Schwankt die genießende,
Bangende Liebe.
Du liegst mir im Arme
Mit glühenden Wangen,
Geschlossenen Auges,
Die schwellenden Lippen
Wie träumend erschlossen
Vor lechzender Sehnsucht
Nach brennenden Küssen.
...
Langsam durchschnitt ein Schiff die schwarzen Fluten.
Weit dehnte sich das Meer, unnennbar groß,
Und über ihm im bleichen Mondenstrahle
Stand schimmernd eine Möve, regungslos.
So schwebten unsre Seelen still im Lichte.
Du saßest an des Schiffes Bord gelehnt;
Ich stand vor dir und Auge sank in Auge,...
Fortuna, quem nimium
fovet, sapientem faciat.
Als ich geboren ward,
Rauschte der Sturm im Wald.
Auf nachtumschatteten Schwingen
Flog er durch nebelumgraute Weiten,
Trug er den Tod ins blühende Land...
Was streichelst du so sorglich mir die Stirn
Und küssest sie, wenn ich im Arm dich halte?
Ich ahn' es wohl: verscheuchen möchtest du
So gern die eine tiefgegrabne Falte.
Umsonst, mein Kind; sie grub ein schneidend Weh,
Das mir das Herz versehrt in jungen Jahren,
Und nimmer schwinden wollte sie seither,...
Zu tiefer Finsternis warst du mein Licht! -
Sie kam zu mir in meiner Einsamkeit,
Des Wahnsinns grauumhüllte Schreckgestalt;
Sie legte mir aufs Haupt die kalte Hand,
So schwer, daß meine Schläfen hämmerten.
Gedanken schwirrten wild mir durch den Kopf
Wie dürre Blätter, die der Herbstwind peitscht.
Im...