• [41]
             Das Bild der Sehnsucht.

    Süsses Bild, das mir mit leisem Sehnen
    Herz und Sinn, und Geist und Auge füllt!
    Reine Quelle meiner stillen Thränen,
    Nie vergessnes, immer nahes Bild!

    5...

  • [8]
    Der Frühlingsregen am Genfersee.

    Düstrer Wolkenzug , o schwebe näher,
         Walle still am Jura dort hinab[1];
    Und der Landmann , treuer Wetterspäher,
         ...

  • [94]
        Der Schleier der Zukunft.
     
                 1791.

    Einst lächelte freundlich
         Die Zukunft mir.
    Den rosigen Schleier,
         Welcher sie schonend verhüllte,
    Hatte die Freude...

  • [61]
        Der Sonnenaufgang im Winter.

                  1783.

              Sonne komm hervor!
              Sonne steig’ empor!
         Sieh’, es neiget
         Sich der Tanne Wipfel!
    5           Sieh...

  • [81]
                 Der Tempel der Freundschaft.

                     An C. V. von Bonstetten.

                       (Genf, im April 1791.)

    Senke dich sanfter herab im Thaue der lächelnden Frühe,
         ...

  • [48]
               Der Wald.

                 (1779.)

    Nimm mich in kühligen, schattigen Arm,
    Säuselnder Hain!
    Fern von rauschender Freuden Schwarm,
    Ungestört vom nagenden Harm,
    5 Will ich deiner mich freu’n!...

  • [31]
        Die Insel auf dem Bielersee.

        An Rousseau’s Schatten.

    Wo Wogen das liebliche Eiland umziehn,
         Da sitz ich hoch über dem Felsen im Grün,
              Und höre, mit schmachtendem Sehnen,...

  • Die Locken der Mägdlein.
    Ein Opfer der Mutter an Hebe.

    Siehe die glänzenden Löckchen, o rosenduftende Hebe,
         Weich wie der Pappelbaum blüht, golden wie reifende Saat!
    Zierlich umherzt vom Gefäß und von thauigen Blumen umduftet,
         Stell’ ich sie hoffenden Sinns leis’ am Altare dir hin!
    5 Nimm das Opfer der Kindheit, o himmlischlächelnde Göttin...

  • [6]
               Die Nymphe des Mains und der Wandrer.

         Der Wandrer.
     
    Schöne Nymphe des Mains mit den langen wallenden Locken,
         Sag’, o Liebliche, wem eilet entgegen dein Fuss?...

  • [93]
        Die Nymphe von Vaucluse.

        An die traurige Wandrerinn.
     
                   (1792.)

    Flieh! Unglückliche, flieh! Zu mächtig locket
         Dich der grünlichen Tiefe dunkler Spiegel!...