Nun sind die Veilchen ausgegeben,
Vorüber der Narcissenflor!
Doch sieh', des Maies Glöckchen heben
Die weißen Köpfchen schon empor!

Der Frühling will nicht geizig hüten
Sein Gut, er lebt in Saus und Braus,...

 
Aus der Ferne kam ich wieder her,
Und so dunkel sind die alten Gassen,
Und die Häuserschatten sind so schwer,
Und der Marktplatz ist so still und leer -
Und die Eine finde ich nicht...

Poet: Anton Renk

Du willst, ich weiß es, nichts von Liebe hören
Und schon das Wort vermag Dich zu betrüben,
Und doch, wer kann Dich sehen und nicht lieben?
Wer lieben, und das holde Wort verschwören?

Dann mußt Du selbst uns Deinen Anblick wehren...

Erste Liebe? Ach, ein Wüstling, dessen
Herz so wahllos ist wie meins, so weit,
Hat die erste Liebe längst vergessen,
Und ihn intressiert nur seine Zeit.

Meine letzte Liebe zu beschreiben,
Wäre just so leicht wie...

Sonnet

O Lieb O blinde Lieb wie hast du mich verführet/
Daß ich mein arme Seel/ mein Leben und mein Gut
Hab auffgeopffert gantz mit unerschrocknem Muht
Der...

Poet: Johann Rist

 

Die Liebe gleicht dem Winde,
Der mit der Rose kost;
Es gleicht der Haß dem Sturme,
Der wildverheerend tost.

Die Rose hat entblättert
Des Zephyr's leiser Hauch;
Es hat der Sturm...

 

Eines Weibes wahre Liebe, Lieb', die nur beglücken kann,
Ist des eignen Ichs Verleugnung für den lieben, theuren Mann,
Ist ein gottgesandter Engel, der des Friedens Palmen hält,
Ist das Seligste der Erde, ist das Heiligste der...

 

Ich glaub' an Dich! Ob tausend riefen:
Ein Sturm der Liebe Bau zerschlägt,
Ich weiß, in Deines Busen Tiefen
Hat sich mein Bildniß eingeprägt.
Den Glauben wahr' ich, daß ihn raube
Kein Zweifel mir bei...

 
 

I.

Mild ist die Nacht, die Maiennacht;
Der Mond vom blauen Himmel lacht.

Die Sterne funkeln hell und klar. -
Im Walde sitzt ein Liebespaar.

Sie ruhen...

 

Wollte einsam und verlassen
Lieber meines Weges gehn,
Als des Weibes Knie umfassen
Und im Staub um Liebe flehn.
Nur der Kraft gebühren Kränze!
Spott und Schande jedem Mann,
Der im sel'gen...