Eines Weibes wahre Liebe, Lieb', die nur beglücken kann,
Ist des eignen Ichs Verleugnung für den lieben, theuren Mann,
Ist ein gottgesandter Engel, der des Friedens Palmen hält,
Ist das Seligste der Erde, ist das Heiligste der Welt!
"Wahrhaft lieben" heißt beim Weibe: dem Geliebten ganz vertrau'n,
Heißt: das eigne Glück nur immer in dem Glück des Liebsten schau'n,
Heißt: das Leben bis zur Bahre einzig dem Geliebten weih'n,
Heißt: im tiefsten Grund der Seele eins mit dem Geliebten sein! - - -
Daß in Deinen Augen, Liebste, diese Liebe mir gelacht,
Hat mich fröhlich, hat mich selig, unaussprechlich reich gemacht!
Das ist meines Lebens Wonne, das ist Trost in jedem Schmerz! -
Treulich soll mein Herz vergelten Dir die Lieb', geliebtes Herz!
(S. 439-440)