• So muß an dir ich jenen andern Seelen,
    die ich emporgesteigert leicht vergaß,
    abbitten wie ein fluchbeschwert Verfehlen
    daß ich von ihnen zu dir hingenas.

    Nun bin ich krank nach dir und muß zerquälen.
    Die Leichtgeliebten rächen sich in dir.
    Weh in der Seele denk ich weher Seelen
    und deine...

  • Sieh den Mond mit schlanken Sichelarmen
    glühend zucken nach dem schönsten Sterne.
    Süße Ferne,
    wo Gestirne liebend sich umarmen!

    "Meinst du gar sie werden sich erreichen?
    Wird der junge Mond den Stern umfangen?
    Hold Verlangen,
    fern von dir zu stehn, dem Stern zu gleichen!"
    ...

  • Willst du selbst den Rausch der Sommernächte
    überrauschen noch mit deinem Blühen?
    willst du alle Glut der Sonnenmächte
    überglühen noch mit deinem Glühen?

    Ach, du tatest es! Und wardst allmächtig.
    Deines Dichters Schicksal streng gebietend,
    teilst du Tag und Nacht ihm aus bedächtig,
    Glut und...

  • Große Zauberer borgen
    leichthin sich die Macht:
    Abend sinkt in Morgen,
    Nacht verschlingt die Nacht.

    Steigt ein Duft vom Tale?
    Oder füllt mit Wein
    eine Frau die Schale?
    Du bist nicht mehr dein.

    Weißt du was du schenktest?
    Weißt du was du nahmst?...

  • Da die Blumen selig starben
    die du an die Brust genommen,
    Hauch in Hauch soll es uns frommen
    so zu sterben wie sie starben.

    Schon verloht wie sie verlohten
    wie von fremdem Duft beklommen
    küßtest du mich tief verschwommen
    wie du küßtest jene toten....

  • So groß ist mein Herz.
    Was du tatest,
    weißt du es?
    Einst liebte ich Blumen
    das Lied der Nachtigall.
    Ich grüßte Gestirne
    und atmete mit den Wäldern.

    Was ist das heute?
    Ich zittre vor Liebe.

    Rosen küß ich ins Herz,
    jauchze schluchze mit dir...

  • Soll ich dann nicht mehr sein
    wenn ich dir fern bin?
    wirst du dann Erde sein
    wenn ich ein Stern bin?

    Folgst du mir nicht mehr
    wenn ich entschwunden?
    wenn ich entfesselt schon
    bist du gebunden? -

    Leben und Tod ist nur
    gleiches Berauschen.
    ...

  • 1.
    Darf einer dies mein Antlitz, das im Schmerze
    verschmäht zu sein in meiner Hände Meer
    sich weinend stürzte, wie zu schlechtem Scherze
    aufrichten neu zu Lächeln und Begehr?

    Darf einer mich, die umgestürzte...

  • Wo sie die Liebe vergibt
    und sich vergibt daß sie liebt
    wird sich die Göttin ergeben -
    darf ich mein Stück für sie leben.

    In ihr verschwiegnes Bereich
    warf mich die Welle herauf
    um zu erfüllen mein Los:

    Tod und Liebe sind gleich.
    Tod und Liebe sind groß.
    ...

  • Schon wird was eng uns umzirkt
    heilig in schweigendem Gruß;
    schon immortellendurchwirkt
    küßt ihr die Wiese den Fuß.

    Ich aber küßte ihr Herz
    geradwegs von Lippe zum Grund
    und von der sonnigen Brust
    kehrte ich aufwärts zum Mund.

    Tiere im letzten Gebusch
    ...