Die Gerächten

So muß an dir ich jenen andern Seelen,
die ich emporgesteigert leicht vergaß,
abbitten wie ein fluchbeschwert Verfehlen
daß ich von ihnen zu dir hingenas.

Nun bin ich krank nach dir und muß zerquälen.
Die Leichtgeliebten rächen sich in dir.
Weh in der Seele denk ich weher Seelen
und deine Liebe wird zur Schuld in mir.

Ein später Büßer kniee ich im Kissen,
das mir doch nichts vergibt:
Ich habe sie geliebt, um nun zu wissen
daß ich noch nie geliebt.

Collection: 
1937

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Auf meinem Bette Mondenschein,
so weiß wie Reif und in dem Busch
ein Vogellied, von Lieb ein Lied,
von Liebe, stundenlang.

Ich schaue auf, und schau hinein
ins stille Mondesangesicht,
und senk das Haupt, und bin...

Durch Sonnen ging ich und achtet' der Sonne nicht.
Durch Nächte und ich achtete nicht der Nacht.
Da war kein Licht und war keine Finsternis
in meinen Sinnen, da war nicht Raum noch Zeit.

Nachtwandelnd schritt ich auf einem Grat dahin....

Morgenwind,
keuschester,
bist du der liebste mir
weil deines unerschrockenen Fittichs
Saumfedern eine
nahe der Erde streifend
sie traf, die ferne, die Freundin?
weil ihres Haares ein Löckchen
...

Dicht geklammert auf rauchende Rücken,
nieder auf spritzende Mähnen sich bücken,
baden in heißen Fontänen der Nüstern,
nach ihren heißesten Strömen lüstern,
drunten Gewölk und Gewitter der Hufe,
hinten unmächtig zerflatternde...

Dämmerung. Frühgrau. Es tropfen die Bäume.
Tief duftet die Welt von der Liebe der Nacht.
Noch schaust du mir nach von der Pforte des Gartens.
Doch da ich mich wende verschlingt dich das Grau.

O heimliche Morgen der wahrhaft Geliebten....