• Verliebter Mund will stets den einen Namen sagen.
    Und wenn die Lippen dir zur Nacht erlahmen, sagen
    ihn immer noch und dann im Traum
    des Herzens Schläge.
    Wer wollte beten, Freund, und wollt' nicht Amen sagen! (S. 41)
    ...

  • Gerne erinnern wir uns,
    ausruhend auf sonnigem Gipfel,
    des steiler werdenden Steiges,
    der uns - ein sachter Verführer -
    allmählich zur Höhe gelockt.

    Also gedenken wir gerne,
    Erfüllung genießend und spendend,
    der ersten Lächeln und Blicke
    und ihres zagen Erwiderns:
    des...

  • Wie du bist? - Was kann es taugen,
    solche Fragen je zu stellen?!
    Bist du nicht in deinen Augen?!
    Bist du nicht in deinem hellen
    Lachen?! Deine Hände, Kind,
    Bürgen deiner Zartheit sind.

    Magst du dich mir auch verschweigen,
    horchen lernt ich um so feiner.
    Magst dich bar der Güte...

  • Kann es denn sein, daß ich dich wiedersehe?!
    Dies Zimmer war verzaubert. Deine Nähe

    gab leise Glorie jedem Ding und war
    schon fast Erinnerung. Dein helles Haar

    berührte diese Kissen. Fänd ich doch
    die Schmiegung deines schönen Hauptes noch!

    Dies Glas, das eingereiht im Schranke...

  • Dem Herbst obsiegtest du, mein schöner Gast,
    da du die Tage dunkelnden Verzichtes
    mir mit der Helle deines Angesichtes
    so übergoldet, überfrühlingt hast.

    Durch Gärten, des Septembers nicht bewußt
    in ihres Laubes unverletztem Prangen,
    bin ich, ein Märzbegnadeter, gegangen,
    der Lieder...

  • Wir müssen uns finden. Dein Weg ist der meine.
    Wir suchen nach Feuer. Wir stoßen auf Steine.

    Wir sind in Freuden und Fluch verbunden.
    Wir blühen und bluten aus gleichen Wunden.

    Nichts auf der Welt kann uns ewig trennen.
    Doch möcht ich dich noch im Frühling erkennen.

    Viel...

  • Welch ein Präludium! Entzückte Geige
    hebt an mit überstürzter Melodie,
    verstummt betörend. Schweigen wie noch nie,
    erfüllt von allem, was ich dir verschweige,

    wird nun beredt gleich zartem Fingerzeige.
    Wie schön dein Lächeln schwand und neu gedieh!
    Wie mir dein Blick, halb zürnend, schon verzieh!...

  • Was ängstigt dich? Meinst du, ich will entfliehen?
    Nur rasten will ich nach der langen Fahrt.
    Die Stimmen, die nach Zeiterlöstem schrein,
    beruhigt eine schöne Gegenwart.

    Mein Tag und meine Nacht sind dir verliehen;
    denn dein Erwachen war mir aufgespart.
    Die Wünsche, aus Erfüllung mir gediehen,...

  • Wie damals unsere Gespräche waren!
    Freuden und Sorgen mußtest du bekennen
    und mir die Namen deiner Freunde nennen.
    Du kanntest viele Spiele und Gefahren.

    Oft kam ein tiefres Licht in deine klaren,
    enthüllten Blicke. Sanftestes Entbrennen
    wies deine Wange. Glanz, der nicht zu nennen,
    lag...

  • Ewige Rätselworte: Du und Ich.
    Umpanzert sind wir, jeglichem verschlossen.
    Ist dieses Bild, das lang mein Blick beschlich,
    nicht aus des Blickes Fülle nur erflossen?

    Ist es kein Trug? Bist du ein Wesen, sprich,
    aus deinen Wurzeln in den Tag gesprossen?
    Fand ich in allen Freuden nicht nur mich,...