• Hörst du, wie in meinen Liedern,
    Überall dein Name klingt,
    Wie ein ewiges Erwidern
    Deiner Liebe sie durchdringt?

    Machtlos hab' ich hingestammelt
    Lust und Leid im armen Wort,
    Was so voll in mir versammelt,
    Flieht mir vor der Lippe fort.

    Doch du wirst es bald verstehen...

  • Blumen gibt es mannigfalt,
    Deren Hauch uns rühret -
    Manche liebliche Gestalt
    Ward mir schon entführet.

    Hatte sie oft nur im Traum
    Liebend nah' gefunden,
    Da, und eh' ich's ahnte kaum,
    War sie mir entschwunden.

    Wohl, noch suchte sie der Blick
    Sehnlich eine...

  • Ich stund auf hohem Berge
    Und sah hinab ins Land,
    Den Ort wollt' ich erkunden,
    Wo unser Herz sich fand.

    Schon hatt' ich ihn erschauet
    In seiner stillen Ruh -
    Da deckte eine Wolke
    Ihn fern mir wieder zu. (S. 9-10)...

  • Im grünen Waldgehege
    Wandl' ich auf stillem Wege,
    Den Würzgeruch, so rein,
    In mich zu atmen ein.

    Das Laub, das mich umdüstert
    Und doch so lieblich flüstert,
    Läßt neuer Hoffnung Wehn
    Mir durch die Seele gehn.

    Schon weckt auch im Gemüte
    Erinn'rung manche...

  • Lache hernieder
    Leuchtender Stein -
    Frühling, zieh' wieder
    Über den Rhein!
    Stoß in dein Goldhorn und wecke den Schall,
    Jauchzendes Echo allüberall.

    Rieselnde Bronnen
    Wecke dein Strahl,
    Im Licht der Sonnen
    Lache das Thal!
    Hoch von des Bergwalds finsteren...

  • So steig' empor in Morgenhelle
    Mit deinem Sturm, mit deiner Glut!
    Auf weicher, dunkler Sehnsuchtswelle
    Steig' auf aus der Erinn'rung Flut!

    Laß Zeit und Raum um mich versinken,
    Vergehen Nacht und Finsternis -
    Den Becher mich noch einmal trinken,
    Den man mir von den Lippen riß!
    ...

  • Nun duftet schwül der Flieder
    Im Sommersonnenbrand,
    Mir sinken die Augenlider,
    Vom Schlummer übermannt.
    Weich zieht mir durch webenden Traum
    Vergess'ner Lieder süßweher Ton -
    Schlaftrunken nickt drüber der rote Mohn,
    Ich lebe, und weiß es kaum.

    Verlernt hab' ich das Weinen,...

  • Nicht in männermordender Schlacht,
    In den Gründen voll Nebel und Dampf,
    Schwirrt dein Pfeil mit tötlicher Macht,
    Eros - Allsieger im Kampf!

    Still verbluten, die du besiegt
    Grausamer Gott, in lachender Lust.
    Nicht des Heldentods Lorbeer liegt
    Tröstend auf ihrer Brust.
    ...

  • Schwer ist mein Haupt und schwer ist mein Gewissen
    Von leisem Flehen und von heißen Küssen.
    Von Küssen, schwül, gleich einer Lenznacht Schweigen,
    Die blasse Blüten weckt auf allen Zweigen,
    Ungünst'gem Schicksal frevelhaft entrissen.
    - - - - - - - - - - -
    Schwer ist mein Haupt und schwer ist mein Gewissen....

  • Von Glanz umflossen alle Höhen,
    Verschneit von Blüten jedes Thal,
    Sein maigrün Pfingstpanier läßt wehen
    Der junge Wald im Morgenstrahl.

    Von hohen Felsen, schwarz und finster,
    Gleich eines Märchens Wasserfall,
    In goldnen Fluten stürzt der Ginster,
    Wildrosen überblühn den Wall.
    ...