O Herz, was ist mit dir geschehn?
Im Maienmonde Grillen!
Jetzt, da die Rosen auferstehn
Und ihre Wohlgerüche wehn,
Um jeden Harm zu stillen,
Jetzt kann dich Leid erfüllen?
Ich weiß wohl, ist's auch lange her,
Von andern Maientagen,
Da warst du nicht so freudenleer,
Zu...
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Wieder streust du deine Düfte,
Blütenvolle Maienzeit,
Und im Atem deiner Lüfte
Ahn' ich deine Göttlichkeit.
In dir kehrt, die längst vergangen,
Kehrt die Jugend mir zurück,
Und in deinem Wunderprangen
Webt als Traum der Liebe Glück. (S. 21... -
Größer kein Herzeleid,
Als in der Rosenzeit
Einsam zu stehen,
Lieber vor Traurigkeit
Alternd vergehen,
Als in der Rosenzeit
Einsam sich sehen. (S. 26)
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Geh' ich abends still im Tale,
Spricht zu mir dein milder Geist,
Der mein Herz mit einem Male
Wieder Hoffnung fassen heißt.
Letzte sanfte Abendgluten
Fachen mein Verlangen an,
Alle Treuen, alle Guten
Ziehn vereint mit mir heran.
Bald auch steigt verklärter Stunden... -
Legt mir unters Haupt Melissen,
Meine Träume sind so wild -
Ihrer Grabesnacht entrissen
Schwebt vielleicht ihr süßes Bild
Über mein verödet Kissen. (S. 32)
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Still ist's, wo die Gräber sind
Meiner Liebe,
Nur bisweilen klagt der Wind
Bang und trübe.
Seh' die Schattenwelt auf Erden
Rings vergehen,
Fühle alles spurlos werden
Und verwehen. (S. 32)... -
So einsam ist es um mich her,
So friedlich und so still,
Wenn nicht das Leid im Herzen wär',
Das nimmer schweigen will.
Die Vöglein singen dort und hier,
Im Wipfel lind es bebt,
Es steht ein fernes Grab vor mir -
Ist's wahr, daß ich's erlebt?
Zwei Falter fliegen ab... -
Wie sag' ich, daß ins Herz mir dringt
Dein flücht'ger Händedruck?
Wie wenn sich nachts durch Sterne schlingt
Ein blendend Lichtgezuck.
Die dunkeln Fernen sind erhellt,
Erschlossen endlos Glück,
Ich schau' in eine goldne Welt
Und sink' in Nacht zurück.... -
Es blüht ein Grab in treuer Hut,
Das beste Herz darinnen ruht.
Zu oberst blühen Rosen rot -
Dein Mund so manchen Kuß mir bot.
Und weiter ab die Lilie blüht -
Dein Herz hat rein für mich geglüht.
Zu Füßen liegt ein grüner Kranz -
Ich schwang dich oft im Maientanz.... -
Ich geh' auf stillen Wegen
Frühtags ins grüne Feld,
Wie lacht mir da entgegen
Die junge Morgenwelt!
Wohl tausend Blüten schauen
Von Wald und Wiesen her,
Die tropfend alle tauen,
Von edlen Perlen schwer.
Ich brech' mir ein Geschmeide
Von nassen Rosen ab:...