Geh' ich abends still im Tale,
Spricht zu mir dein milder Geist,
Der mein Herz mit einem Male
Wieder Hoffnung fassen heißt.
Letzte sanfte Abendgluten
Fachen mein Verlangen an,
Alle Treuen, alle Guten
Ziehn vereint mit mir heran.
Bald auch steigt verklärter Stunden
Ferner Widerschein herauf,
Doch auch lang verharschte Wunden
Brechen wieder blutend auf.
Aber kehrt mir auch im Drange
Mancher Sturm, der längst vertost,
Im gewog'nen Schicksalsgange
Zeigst du mir geheimen Trost -
Mir verwandelnd alles Trübe
In gelösten Widerstreit,
Daß ich denke nur der Liebe
Glücklicher Vergangenheit.
Traute liebliche Gesichte
Malt der Abend auf die Flur,
Und im stillen Dämmerlichte
Folg' ich meiner Sehnsucht Spur.