Morgengang

Ich geh' auf stillen Wegen
Frühtags ins grüne Feld,
Wie lacht mir da entgegen
Die junge Morgenwelt!

Wohl tausend Blüten schauen
Von Wald und Wiesen her,
Die tropfend alle tauen,
Von edlen Perlen schwer.

Ich brech' mir ein Geschmeide
Von nassen Rosen ab:
Wärst du an meiner Seite,
Von der geträumt ich hab!

Ich hing' dir's in die Locken
Als deinen Hochzeitskranz -
Da gehn die Morgenglocken,
Ich steh' in Tränen ganz.

Collection: 
1909

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  • Im grünen Waldgehege
    Wandl' ich auf stillem Wege,
    Den Würzgeruch, so rein,
    In mich zu atmen ein.

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    Und doch so lieblich flüstert,
    Läßt neuer Hoffnung Wehn
    Mir durch die Seele...

  • Ich stund auf hohem Berge
    Und sah hinab ins Land,
    Den Ort wollt' ich erkunden,
    Wo unser Herz sich fand.

    Schon hatt' ich ihn erschauet
    In seiner stillen Ruh -
    Da deckte eine Wolke
    Ihn fern mir wieder zu...

  • Blumen gibt es mannigfalt,
    Deren Hauch uns rühret -
    Manche liebliche Gestalt
    Ward mir schon entführet.

    Hatte sie oft nur im Traum
    Liebend nah' gefunden,
    Da, und eh' ich's ahnte kaum,
    War sie mir...

  • Hörst du, wie in meinen Liedern,
    Überall dein Name klingt,
    Wie ein ewiges Erwidern
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    Machtlos hab' ich hingestammelt
    Lust und Leid im armen Wort,
    Was so voll in mir versammelt,...

  • Juninächte, sternenlose,
    In dem Blütenmond der Rose,
    Da das bange Herz dazu
    Lieb' durchstürmte ohne Ruh.

    Blitzgezuck und Wetterleuchten!
    Und die Nachtigall im feuchten,
    Taubenetzten Busche tief
    ...