• Dämmerung. Frühgrau. Es tropfen die Bäume.
    Tief duftet die Welt von der Liebe der Nacht.
    Noch schaust du mir nach von der Pforte des Gartens.
    Doch da ich mich wende verschlingt dich das Grau.

    O heimliche Morgen der wahrhaft Geliebten.
    O tieferer Duft deiner Liebe in mir.
    Ich gehe dahin so leicht wie ein...

  • Dicht geklammert auf rauchende Rücken,
    nieder auf spritzende Mähnen sich bücken,
    baden in heißen Fontänen der Nüstern,
    nach ihren heißesten Strömen lüstern,
    drunten Gewölk und Gewitter der Hufe,
    hinten unmächtig zerflatternde Rufe
    flehender Winde, zerrissener Stille,
    vor mir die Weite, in mir der Wille...

  • Morgenwind,
    keuschester,
    bist du der liebste mir
    weil deines unerschrockenen Fittichs
    Saumfedern eine
    nahe der Erde streifend
    sie traf, die ferne, die Freundin?
    weil ihres Haares ein Löckchen
    empor du gekräuselt?
    weil du aus warmen Gewändern
    ein Wölkchen des Atems...

  • Durch Sonnen ging ich und achtet' der Sonne nicht.
    Durch Nächte und ich achtete nicht der Nacht.
    Da war kein Licht und war keine Finsternis
    in meinen Sinnen, da war nicht Raum noch Zeit.

    Nachtwandelnd schritt ich auf einem Grat dahin.
    Flogen mich Falter, flogen mich Träume an? -
    Ins Leere trat ich. Und...

  • Auf meinem Bette Mondenschein,
    so weiß wie Reif und in dem Busch
    ein Vogellied, von Lieb ein Lied,
    von Liebe, stundenlang.

    Ich schaue auf, und schau hinein
    ins stille Mondesangesicht,
    und senk das Haupt, und bin allein.
    Wozu denn Nacht und Sang?...

  • Ach, wie ist es schön zu gehen
    Unter viel Kastanienbäumen,
    Die die Wunderkronen blähen,
    Wonne duften, Süße träumen.

    Ferne fließt der Freundin Grete
    Seele, die ich tief erflehte,
    Sanft erlöst zu guten Kitschern ..

    Vögel zwitschern. Vögel zwitschern....

  • Der Tag ist draußen weiß. Ich hör ihn rauschen.
    Ich bin im Zimmer wieder ganz allein.
    Die Augen zu. Nur meine Ohren lauschen.
    Vorhin schlief ich sogar ein wenig ein ...

    Der Tag singt weiter. Worte! weiße! neue!
    Tonfälle, Lachen! ... und Bewegungen ...
    Erglänzen irgendwo fern .. (Mich zu verlassen!...

  • Könnte ich soweit genesen,
    Daß wir nie uns wieder kränken!
    Könnt ich nur an die Zeit denken,
    Wo du gut zu mir gewesen!

    Wo ich dich begleitet habe ..
    Einst .. Die Nacht war schon "türkisen" ..
    Spät durch Straßen wie durch Wiesen
    Streifte, ein verliebter Knabe ..

    Könnt...

  • Ich will in mein Zimmer gehn und mich
    darauf besinnen,
    Wie ich vor ein paar Monaten zu dir stand -:
    Wir kamen immer freundlich zusammen,
    Mein Herz starrte dich an, unverwandt.

    Ich liebte dich ganz besinnungslos,
    Dumpfwütend, ohne Hoffnung
    (und so voll stummen Geflehs).
    ...

  • Er sieht befremdet in die Angesichter,
    Die gleichmutvoll tötliche Worte tropfen.
    Sein Auge sucht im gasigen Schlaf der Lichter,
    "Warum paßt alles dies nicht zu dem Klopfen

    Von meinem Herzen? Bin ich irr und wild?
    Vielleicht ein Kind, verliebt, mit Recht verlacht ..."
    Und sein Gehirn, durch das die...