• Meine Seele oftmals trägt so schwer,
    Wie ein Baum, der voll von Früchten hänget,
    Ihrer Liebe reife goldne Last,
    Die schon Zweig um Zweig zu Boden dränget.

    Keine Hände heben sich empor,
    Sie wie einst im Sonnenlicht zu pflücken,
    Und die armen Glieder sind zu müd',
    Nach gefallner Frucht sich...

  • O du mein Leid, aus Glückesfülle mir geboren,
    O du mein Glück, im tiefsten Schmerze nie verloren,
    Ihr beide stammt ja aus der Liebe Land,
    Und geht durch meine Tage Hand in Hand.

    Ihr Gotteskinder, die ihr diese Erde nur
    Gestreift mit eurer Füße tastend leiser Spur,
    Verloren, wenn euch aus den dunklen...

  • Du, meines Lebens Glück und Glanz und Zier,
    Du, die uns Werden und Vollenden schafft,
    Du, aller Schönheit Inbegriff und Kraft,
    Soll ich zugrunde gehen nun an dir?

    Soll jener Hunger, den nur mein Gebot,
    Mein Wille immer wieder neu bezwingt,
    Daß er nicht wie ein Schrei die Nacht durchdringt,
    ...

  •  
    Ich bin durch ein zartes Herz hindurchgeglitten
    in das erhabene Herz der Erde.

    Ich bin aller Dinge Wesen, Wanderschaft,
    Abendziel, Geburt und Sterbegebärde.

    Ich bin Sättigung aller Meere, und Durst.
    Oh, meine Freunde, dürstet!...

  •  
    Ich lausche, silberfüßige Gespielin.
    Du meerestiefer Sang der Erde.
    Du Himmelsruh.

    Gebräunt von jungen Sonnen,
    und eines milderhöhten Schicksals flammender Gebärde,
    lausch ich Dir, dauernd Liebliche, Waldseele Du.

    Du...

  •  
    Ich möchte so gern
    mein Gesicht in Deine Hand legen,
    ein kleiner Flaumvogel sein
    im schützenden Nestwall,

    und dann wag ich es nicht.

    Ich möchte so gern
    Deine süßen Augen küssen,
    daß sie schliefen einen...

  •  
    Ich weiß eine Bank,
    - nicht weit – nicht weit -
    Komm mit, -
    ich finde sie wieder.
    Von Goldgehänge überdacht.
    Und duftendem blauen Flieder.

    Der Garten träumt seinen Mittagsschlaf.
    Wir schleichen auf seidenen Sohlen....

  •  
    Immer steh ich am Fenster,
    die Schwalben ziehn.

    Ich seh nicht, die mich liebhaben,
    ich seh immer nur Ihn.

    Oh, meine arme Seele,
    wohin sollen wir fliehn!

    Ich möchte gut bleiben, lieber Gott.
    ...

  •  
    Immer zarter denk ich an Dich
    Rosenhaus.

    Wo jetzt vielleicht schon
    die Küsse der Erde,
    sanfter bewegt,
    wie im brausenden Frühling
    erwachen.

    Über Schmelz und Ahnen
    der ruhig atmenden Gärten...

  •  
    Mir abgewandt,
    so steht er Tag für Tag,
    die Augen spähend,
    auf dem Wasser wohnend.

    Das ist Odysseus nicht.
    Nicht der Odysseus,
    der unter meinen Küssen zögernd schmolz
    aus der Erstarrung,
    und der Planken...