UND meine Seele ist dir ganz vermählt.
Mit all den heißen Kräften meines Lebens,
den innersten, halt ich dich so umfangen,
daß nichts uns trennen kann. Und all des Gebens
wird nie ein Ende sein. Denn ungezählt
sind meine Schätze, die ich vor dir breite
in meinem unerschöpflichen Verlangen,
dich frei und...
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Uns zur Seiten alle Stunden
Gehn geliebte Todte mit,
Und Geschlechter, die geschwunden,
Stäuben auf bei unserm Tritt.
Doch auch durch die Himmelsräume
Täglich strahlt das Morgenroth -
Aus den Gräbern wachsen Bäume
Und das Leben aus dem Tod.
Ihre Ehre sei den Todten,... -
Meine Liebe spricht aus leiser Ferne.
Längst versang der roten Flammen Glut.
Immer weißer werden meine Sterne;
weiß ist aller meiner Rosen Blut.
Weich ward meine Stimme, und ich höre
nicht mehr, was das laute Leben schreit.
Meine Seele lauscht schon in die Chöre,
einer weltentrückten... -
Ich hab' meine Lust an dem frischen Grün,
An dem Flüstern und Rauschen der Blätter,
An der duftigen Blumen Sprossen und Blüh'n,
An der Lerche hellem Geschmetter.
Ich hab' meine Lust an der Sonne Glanz,
An der Sterne lichtem Gefunkel,
An der plaudernden Wellen flüchtigem Tanz
In des Waldes... -
Am Silber-Bach, im Schatten einer Linde,
Wo murmelnd eilt die Well' zum stillen Teich,
Mir Kühlung säuseln sanft im West die Winde,
Da schmück' o Flora! mir ein kleines Reich. -
Es kreiseln hier die munteren Forellen,
Sich sammelnd um den kleinen Fischer-Kahn,
Das Brodt erhaschend im Krystall der Wellen... -
Ich hab meine Füße wund gegangen,
weißt du, um wen?
Und konnte doch nicht bis zu dir gelangen.
Ich hab dich nicht einmal von fern gesehn.
Ich hab meine Hände müd gerungen,
weißt du, warum?
Nicht Rufes Hauch ist bis zu dir gedrungen.
Die Welt ist allzuweit, und du bliebst stumm.
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Du meine stark' und holde Lieblingin!
Auf kräft'gen Nacken mächt'ges Haupt gebaut,
Du linde Wange, wollend festes Kinn -,
Die meinem Blute auf den Boden schaut
Und deutet seines Laufes Ziel und Sinn,
Du Großgeäugte,
An Urbrust wirkender Natur Gesäugte,
Du meine stark' und holde Lieblingin!
... -
Meine Arme breiten sich,
Meine Pupillen weiten sich:
Die Liebe hat mich heut Nacht
Mit pulsenden Fingern berührt,
Da bin ich aufgewacht
Und habe allen Zauber der Liebe gespürt. (S. 112)
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Laß mich meine Hände um deine Gelenke spannen
Und meine Stirn an deine Schulter lehnen,
O du umträumte Geliebte!
Ich schleppe meine Stunden durch Straßen, Kontore
und windige Treppenhäuser,
Und alle Augen, die mir begegnen, sind behauchte
Scheiben,
Hinter denen, in Rechnen-Folianten... -
Wenn deine Hände sich um meine legen,
Nimmst du zu eigen mich in solche Haft,
Daß meines ganzen Lebens Halt und Kraft
Entschläft in diesem zärtlichen Umhegen.
Von innen aber zückt ein neu Bewegen;
Erglommen heiß in der Berührung Rausch,
Fühl ich zu...