• DIe ewig helle Schaar wil nun ihr Licht verschliessen /
         Diane steht erblaßt; die Morgenrötte lacht
         Den grauen Himmel an / der sanffte Wind erwacht /
    Vnd reitzt das Federvolck / den neuen Tag zu grüssen.
    5 Das Leben dieser Welt / eilt schon die Welt zu küssen /
         Vnd steckt sein Haupt empor / man siht der Stralen Pracht
         Nun blinckern...

  • Dein Namensfest erscheint. Wie sollt ich mich nicht freuen?
    Hier ist ein treues Blatt, das meine Hand Dir giebt.
    Dir, Werther! Den mein Herz so rein, so zärtlich liebt,
    Dir muß ich wahrlich heut den ersten Weihrauch streuen.

    Der Himmel schenke Dir ein unverletzt Gedeihen!
    Er wende allen Gram, der Deinen Geist...

  •  
    Ein haar so kühnlich trotz der Berenice spricht /
    Ein mund / der rosen führt und perlen in sich heget /
    Ein zünglein / so ein gifft vor tausend herzen träget /
    Zwo brüste / wo rubin durch alabaster bricht /
    Ein hals / der schwanen-schnee weit weit zurücke sticht
    Zwey...

  •  
    Es wird der bleiche tod mit seiner kalten hand
    Dir endlich mit der zeit umb deine brüste streichen /
    Der liebliche corall der lippen wird verbleichen;
    Der schultern warmer schnee wird werden kalter sand /
    Der augen süsser blitz / die kräffte deiner hand /
    Für welchen...

  • Hilff Himmel welcher Schmuck der Perlen weissen Glieder!
    Ließ mir der zarte Leib an seiner Blösse sehn!
    Die Brüste lagen hier gantz ungewöhnlich schön.
    Die Hände spritzten sie an Bauche hin und wieder/

    Sie hub das eine Bein zu waschen auff und nieder/
    Daß mir das Paradieß recht offen konnte stehn.
    Ich...

  •   [.87]

    WEr solte dieses wol in sein Gemüthe bringen /
    Daß vnder weiß vnd schwartz verborgen solche Freudt?
    Daß nur ein einig Brieff nemm' alle Traurigkeit?
    Kan auch der Augen lust so weit ins Hertze dringen?
    Ich weiß die Sinne fast nicht höher mehr zuschwingen /...

  •   [.31]

    DIß wunderliche Werck / das Gott hat auffgericht /
    Die Erde / Lufft / vnd See / des Himmels hohe Thronen /
    Das alles / was man kan / vnd auch nicht kan bewohnen/
    Hett es kein / oder auch zwo Sonnen / stünd es nicht.
    Ich arm betrübtes Thier muß zweyer Sonnen...

  •   [.72]

    HEint als der Monde war in seinen Craiß gezogen /
    Vnd mich der süsse Schlaf vmbfangen durch die Nacht /
    Ward mir mein Augentrost im Traume fürgebracht /
    Als lege sie bey mir an meine Brust gebogen /
    Ihr Hertze war in mich / mein Hertz' in sie geflogen /...


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