DIe ewig helle Schaar wil nun ihr Licht verschliessen /
Diane steht erblaßt; die Morgenrötte lacht
Den grauen Himmel an / der sanffte Wind erwacht /
Vnd reitzt das Federvolck / den neuen Tag zu grüssen.
Das Leben dieser Welt / eilt schon die Welt zu küssen /
Vnd steckt sein Haupt empor / man siht der Stralen Pracht
Nun blinckern auff der See: O dreymal höchste Macht
Erleuchte den / der sich itzt beugt vor deinen Füssen!
Vertreib die dicke Nacht / die meine Seel vmbgibt /
Die Schmertzen Finsternüß / die Hertz vnd Geist betrübt /
Erquicke mein Gemütt / vnd stärcke mein Vertrauen.
Gib / daß ich diesen Tag / in deinem Dinst allein
Zubring; vnd wenn mein End’ vnd jener Tag bricht ein
Daß ich dich / meine Sonn / mein Licht mög ewig schauen.
Morgen Sonnet
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