Auf Wald und Haide überall
Ertönet heller Hochzeitsschall,
Die Lande steh'n in grünem Schein,
Der klare Himmel blaut darein,
Und in den blum'gen Feiersaal,
Da führt der Lenz sein süß Gemahl,
Die ist genannt Frau Minne.
Er pranget, wie ein Bräut'gam thut,
Im frischen, freudekühnen Muth;...
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Vergangen ist der lange Tag,
Und Alles ruh'n und schlafen mag.
Mein Herz in Sehnsucht wacht allein
Und denket dein.
Und denket mancher lieben Stund',
In der ich hieng an deinem Mund.
Es blickt der Mond durch's Fensterlein
So trüb' herein.
Da kommt mir's wieder in den... -
Wie ist es nur so bald geschehen,
Daß ich dir, Mann, mein Alles gab?
Darf ich dir in die Augen sehen,
Und wendest du dein Haupt nicht ab?
O laß mich ruh'n in deinen Armen!
Dein Blick ist hold und voll Erbarmen.
Gewiß, du hältst es nicht für Sünde,
Daß ich dich liebe, theurer Mann!... -
Ach, an diesem trüben Tage
Geht mir Kraft und Lust von hinnen,
Liege träumend dir am Herzen:
Wie der Tag, so ist mein Sinnen.
Denken muß ich immer wieder,
Will ich deine Wangen küssen,
Daß sie, ach, in kurzen Tagen
Bleichen und verwelken müssen.
Denken muß ich, daß... -
*
Es schläft an meine Brust gesunken
Das holde, heißgeliebte Weib;
Ich schaue stumm und formentrunken
Den jungen, hüllenlosen Leib.
Wie um den keuschen Schnee der Lenden
Der Locke dunkle Woge quillt!
Wie unter meinen leisen Händen
Der weiche Marmor athmend schwillt!... -
Sonnenschein auf allen Dächern,
In den Gassen laue Luft,
Silberbläulich strahlt der Himmel,
Und die Berge stehn in Duft.
Junges Herz, hinaus in's Freie,
Und vorbei an Liebchens Haus!
Schau, vor ihrem off'nen Fenster
Steht ein frischer Blumenstrauß!
Möcht' ich doch... -
Du hast mich längst verlassen,
Längst hin ist Lust und Weh';
Doch rührt mein Herz sich leise,
Wenn ich dein Antlitz seh'.
Dein Reiz ist lang verwelket,
Mir blühet ewig jung
Auf deinen bleichen Wangen
Sel'ge Erinnerung.
Es steht die alte Gasse
Sehnsüchtig... -
O laß mich stehn an deinem Grabe!
Ach, nicht das Grab ist's, das uns schied,
Du bist's, die ich geliebet habe,
Und die so bitter mich verrieth.
Du bist dahin. – Dir sei vergeben,
Warst du doch einstens all' mein Glück!
Die ich verlor im wilden Leben,
Giebt mir der sanfter Tod zurück.
... -
II.
Wenn Mitternacht den Dom der Sterne
Betritt mit schweigendem Gebet;
Wenn aus des Aethers kühler Ferne
Ein leiser Schöpferodem weht;
Wenn sich der Erde Busen wieder
In bräutlichem Entzücken wiegt,
Und an des Schläfers nackte Glieder
Sich Cynthia verstohlen schmiegt, -... -
Komm, süßer Schlaf, du Trost der Nacht,
Schließ sanft mein Auge zu!
Ich hab' vergang'ner Zeit gedacht,
Mein Herz verlangt nach Ruh.
Einst stilltest du nach Kuß und Scherz
Verborg'ner Liebe Glück,
Und lehntest an sein warmes Herz
Mein selig Haupt zurück.
Nun ist er...