Im Halbschlaf fahr' ich erschrocken empor,
Wie banges Läuten trifft es mein Ohr,
Wie schwere, fallende Thränen und Tropfen,
Zwei Menschenherzen, die rastlos klopfen.
Das erste, zuckend und weinend: meins,
- Über Meilen und Meilen zuckt auch noch eins.
...
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Noch spielst du die kindischen Spiele fort,
Suchst Frühlingsblumen im Hage,
Noch drang kein wildes, berauschtes Wort
In deine Mädchentage ...
Doch hat sich erst purpurn das Weinlaub gerollt
Und sind die Astern gegangen,
Und peitscht deines Haares aufleuchtendes Gold
Dir sturmgeschüttelt die... -
Sie sah ihm nach: es war ein großer Falter,
Der Flügelschlagend und in kurzen Stößen
Die Luft zerteilte, die so schwül und drückend
Wie aus den Kronen nächtiger Nelken rann.
Gleich jenem Falter schwand ihr junges Glück
Und es verstob allmählich so im Dunkel
Der weiten Ferne, wie zur Sommernacht... -
Tiefstill die Nacht. Nur manchmal, halb im Traum,
Hör' ich ein Knistern an den weiten Wänden,
Ein ruhlos Tasten hier und dort im Raum,
Als wie von feinen, schlanken Frauenhänden.
Dann weiß ich es, was dir dein Traum gebracht:
Du suchst nach mir, du kannst mich nicht vergessen,
Du suchst und suchst die... -
Komm her, daß ich Dirs sage,
Was mir im Herzen spricht:
Ich fühle - nein, ich wage
Dirs laut zu künden nicht!
Doch ward das Wort gegeben,
Damit man reden kann;
Nun ja! drum fang ich eben
Es laut zu sagen an.
Die tiefen Athemzüge
Laß nur erst stille sein,... -
Ich soll nicht weinen,
Wenn ich Dich seh?
Doch thut die Freude
Mir gar zu weh!
Ich soll nicht weinen,
Nach langer Qual,
Weil durchgebrochen
Ein Sonnenstrahl?
Ich soll nicht weinen?
Da leidgekrönt
Ich doch vom Freuen
Schon lang... -
Im Wald entspringt die Quelle
So warm, aus Erdenschooß,
Daß immer grün die Stelle,
Wo sie herniederfloß.
Wenn ringsumher erstarrte
Natur, im Eiseswehn,
Dort Halm und Blatt verharrte
Noch maiengrün und schön.
Sag nicht, Dir sei erstorben
Die Welt und ihre... -
Es hat der Felsen die Tanne geliebt
Und hat sie auf Händen getragen,
Hat niemals ihr fröhlich Wachsen getrübt,
In der Jugend blühenden Tagen.
Für ewig wähnte der Fels sie Sein,
Weil sie so fest ihn umschlungen,
Weil in sein altes, hartes Gestein
Der Liebe Würzlein gedrungen.
... -
Es stand der Fels in Sonnengluth
Den Tag entlang,
Sie hat am Herzen ihm geruht,
Bis Untergang.
Was Wunder, daß er rosgen Schein
Zu Thal gesandt?
Ist doch der arme alte Stein
In Lieb entbrannt!
Und giebt der Erde scheu zurück
Den warmen Strahl,... -
Die Freude kehrte bei mir ein,
Ich schmückte Haus und Herz,
Der Göttin bracht ich Opfer dar,
Mit Tanz und Sang und Scherz.
O liebe Freude, weile doch,
Du bist so wunderschön, -
Wie wandelst Du so duftig, leicht,
Singst himmlisches Getön!
Sie sah mir in die Augen tief...